Millionen Menschen warten auf die nächste Regenzeit

Historischer Wassermangel in Mexiko Stadt

In Mexiko Stadt sind immer noch 1,5 der 22 Millionen Einwohner ohne Wasser, nachdem die Zufuhr in weiten Teilen der Hauptstadt während 32 Stunden unterbrochen war. Laut Behörden ist ein historischer Tiefstand in den Stauseen vor Mexiko Stadt Grund für die Notmaßnahmen.

 (DR)

Sollte die nächste Regenzeit ab Mai erneut dürftig ausfallen, drohen der mexikanischen Hauptstadt schärfere Rationierungsmaßnahmen, warnten die lokalen Behörden. Bereits geplant sind zusätzliche tageweise Unterbrechungen im Mai und Juni.

Zudem wurden 69 Personen wegen Wasserverschwendung angezeigt.
Ihnen drohen gemäß einem zum Osterwochenende verschärften Gesetz Bußgelder von bis zu 30 Tagessätzen oder 36 Stunden Arrest. Mexikos nationale Wasserbehörde CONAGUA führt den Wassermangel zwar auf ungewöhnlich geringe Niederschläge zurück. Zugleich warf sie den Behörden von Mexiko Stadt auch schlechte Wartung des Leitungsnetzes vor. Rund ein Drittel des Leitungswassers in der Hauptstadt gehen durch undichte Leitungen oder Diebstahl verloren, hieß es.

Die Wasserbehörde in Mexiko Stadt bezeichnete die Lage am Sonntag als "sehr kontrolliert" und rief die Bevölkerung zum weiteren sparsamen Umgang mit Wasser auf. Bis spätestens Mittwoch sollen alle Haushalte wieder Wasser erhalten. Am stärksten betroffen von den Unterbrechungen sind bisher das dicht bevölkerte Iztapalapa und weitere ärmere Stadtviertel. Die Stadtverwaltung stellte für Notlieferungen 500 gebührenpflichtige Zisternenwagen bereit, die mehr als 50 Millionen Liter Wasser verteilten. Gering waren gemäß Umfragen der lokalen Presse die Auswirkungen auf die Wirtschaft. Da Ostern in Mexiko Hauptferienzeit ist, sind viele Betriebe ohnehin geschlossen.