In Belgien werden Regierungsangaben zufolge acht Moscheen und 80 Einzelpersonen wegen Verdachts auf Salafismus beobachtet. Das teilte der belgische Justizminister Koen Geens der belgischen Zeitung "Sudpresse" (Mittwoch) mit.
Gegen ausländische Finanzierung von Moscheen
Seit 2014 sei nur eine Moschee geschlossen worden, so Geens. "Die Anstiftung zum Dschihad und zur Radikalisierung findet nun in begrenzten und geschlossenen Kreisen und im Internet statt", sagte er. Am Dienstag hatten belgische Medien berichtet, eine Kommission habe empfohlen, die große Moschee von Brüssel im Jubelpark in Zukunft nicht mehr von Saudi-Arabien finanzieren zu lassen.
Die Kommission kam zu dem Schluss, dass der in dieser Moschee praktizierte Islam zum wahhabitischen Salafismus gehöre. Nach einer Konvention aus dem Jahr 1969 finanziert das Land die Moschee. Die Kommission will generell Moscheen in Belgien zukünftig nicht mehr aus anderen Ländern finanzieren lassen.
Ausnahmezustand in Frankreich
Auch im Nachbarland Frankreich blicken Behörden auf die islamischen Vereine. Vergangenes Wochenende wurden zwei Gebetssäle nahe Paris geschlossen. Insgesamt wurden damit 19 religiöse Orte geschlossen, seitdem der Ausnahmezustand in Frankreich gilt; 11 davon sind immer noch geschlossen. Der Ausnahmezustand wurde nach den Terroranschlägen in Paris am 13. November 2015 ausgerufen und gilt noch bis zum 1. November 2017.
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte nach seiner Wahl angekündigt, ihn zu beenden.