Dies bedeute, die Lebensgrundlagen aller Menschen zu respektieren. "In diesem Sinne ist auch der Schutz unserer Umwelt gelebte Barmherzigkeit", heißt es in dem Grußwort zu einem Herbstempfang des Erzbistums Berlin.
Hendricks war Schirmherrin der Veranstaltung. Da sie an der Weltklimakonferenz in Marrakesch teilnimmt, wurde ihr Schreiben vor mehreren hundert Teilnehmern aus Politik und Gesellschaft verlesen. Sie betonte darin, das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit sei "mehr als nur kirchliche Folkore". Es richte den Blick "auf den zentralen Wert des Christentums: die Nächstenliebe". Als Beispiel gelebter Barmherzigkeit nannte die SPD-Politikerin die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe. "Das Engagement der Kirchen und der vielen anderweitig Aktiven ist dafür unverzichtbar."
Dank von Kulturstaatsministerin an Berlins Erzbischof
Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte die Initiative von Papst Franziskus. In seinen öffentlichen Worten und Taten stelle er immer wieder Liebe und Barmherzigkeit als Kern des christlichen Glaubens in den Vordergrund. Die Bundeskulturbeauftragte dankte auch dem Berliner Erzbischof Heiner Koch dafür, dass er im multikulturellen Berlin für Dialog und Weltoffenheit werbe.
Grütters lobte, dass der Empfang auch aus künstlerischer Perspektive auf das am Sonntag zu Ende gehende Jahr der Barmherzigkeit zurückschaue. Die Veranstaltung fand in Baden-Württembergs Landesvertretung in Berlin-Tiergarten statt. Sie steht am Ort des früheren Hauses, in dem der Kunstmäzen James Simon (1851-1932) wohnte. Nach den Worten des Erzbistums lebte er "als großer jüdischer Menschenfreund und großherziger Stifter den aktuellen Appell zur Barmherzigkeit beispielhaft vor".
Zum Empfang wurde eigens eine Ausstellung mit zeitgenössischen und historischen Kunstwerken eröffnet. Unter dem Titel "Sursum Corda - Erhebung der Herzen" vereint sie zeitgenössische künstlerische Positionen etwa von Günther Uecker mit traditionellen religiösen Gemälden aus Flandern und Holland. Die Ausstellung steht bis zum 20. November täglich von 15 bis 20 Uhr allen Besuchern zur Besichtigung offen.