DOMRADIO.DE: Der Arbeitskreis Religionslehrer im Institut für Theologie und Politik in Münster wirft Ihnen vor, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Wahlkampfhilfe zu leisten. Was sagen Sie dazu?
Kurt Schulte (Münsteraner Dompropst): Wir haben ihn als Ministerpräsidenten eingeladen, er ist ja gemeinsam mit seinem Kabinett verantwortlich für viele Corona-Regeln, die alle Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen betreffen, aber eben auch die Religionsgemeinschaften. Uns war wichtig, mit einem Entscheidungsträger ins Gespräch zu kommen, um zu hören, welche Gründe es gab für diese Entscheidungen. Aber wir wollen auch nach vorne schauen und eine Perspektive entwickeln. Außerdem denke ich, mittlerweile sind die Bürgerinnen und Bürger und auch die Besucher unserer Kathedralen so mündige Bürger, dass sie sich so leicht nicht beeinflussen lassen in ihrem Wahlverhalten.
DOMRADIO.DE: Zu welchem Thema genau wird er sprechen?
Schulte: Sein Thema lautet heute Abend "Mit Tatkraft und Zuversicht". Wir wissen, dass die Corona-Problematik uns weiterhin betrifft. Es geht also darum, wie wir mit Corona in der Zukunft leben werden. Und darum, eine Perspektive, etwas Positives, etwas Ermutigendes zu entwickeln und vorzustellen, wie es nach seiner Meinung in einer guten Weise nach vorne weitergehen kann.
DOMRADIO.DE: Das sind ja alles keine Kirchenleute, die Sie eingeladen haben: ein Bonner Virologe, eine Kölner Medizinethikerin, der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, eine Fachfrau für Innovation und Technologie von der Telekom. Heute der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Nach welchen Kriterien haben Sie die ausgewählt?
Schulte: Die Dom-Gedanken leben davon, dass wir als katholische Kirche zu Fragen der Zeit ins Gespräch kommen wollen mit Verantwortungsträgern aus unterschiedlichsten Bereichen der Wissenschaft, der Wirtschaft, auch der Mediengestaltung. So hatten wir die Themen Solidarität, Gerechtigkeit, Europa. Wir haben die Themen aber immer eingebunden in einen theologischen Gedanken, wo wir aus unserer christlichen Perspektive heraus das Thema dann auch nochmal beleuchten. Auch ganz wichtig ist für uns, in einer Zeit, die vielfach auch geprägt ist von Fehlinformationen, ein Forum zu schaffen, wo wirklich glaubwürdige und wahrhaftige Informationen und Ausführungen direkt an die Bürgerinnen und Bürger kommen.
Hinweis: Die Veranstaltung können Sie hier live verfolgen.