Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte bei der Gedenkfeier in Ravensbrück, Zehntausenden Menschen, darunter vor allem Frauen und Kindern, sei in dem KZ unendliches Leid zugefügt worden: "Wir können und müssen uns immer wieder gegen das Vergessen stellen."
Einstehen gegen Hass und Hetze
Woidke betonte, aus der Vergangenheit zu lernen heiße, einzustehen für Mitmenschlichkeit, Toleranz und ein friedliches Miteinander sowie gegen Hass und Hetze. "Deshalb stellen wir uns aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und die Ausgrenzung von Minderheiten", sagte er. Zum Gedenken an die Opfer gehöre auch die Verpflichtung, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen. Jüdinnen und Juden müssten sich überall in Deutschland sicher fühlen können.
Auch KZ-Überlebende unter den Teilnehmern
An der Gedenkveranstaltung in Ravensbrück nahmen nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten rund 500 Gäste teil, darunter sechs Überlebende des NS-Terrors aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Israel und Polen.
Der Israeli Richard Fagot, der 1944 als Neunjähriger mit seiner Mutter in das KZ Ravensbrück gelangte, kritisierte, nach dem Terrorangriff der Hamas werde zunehmend das Opfer Israel des Völkermordes beschuldigt. Die Vorwürfe seien haltlos und eine Gefahr für die Zukunft der westlichen Welt. Es gelte, "kritisch und aufrichtig" zu denken, um drohende Gefahren zu erkennen und ihnen zu entgehen.