DOMRADIO.DE: Es geht an diesem Freitag nach Assisi. Waren Sie schon mal dort?
Markus Ermert (Messdiener-Leiter in Köln-Merheim): Bisher noch nicht, aber als Wallfahrtsort kennt man das auf jeden Fall.
DOMRADIO.DE: Was steht da auf dem Programm?
Ermert: Es ist vor allem die Abschlussmesse als großer, gemeinsamer Programmpunkt geplant. Die soll am Abend stattfinden. Das heißt, wir haben den restlichen Tag Zeit, je nachdem wann wir ankommen, das Dorf zu erkunden.
DOMRADIO.DE: Wie hat Ihre Gruppe den letzten Tag in Rom erlebt?
Ermert: Wir waren gemeinsam die letzten Kirchen angucken, die wir nicht besichtigt haben. Das waren vor allem die Papstbasiliken Santa Maria Maggiore und der Lateran. Wir waren dann noch ein bisschen gemeinsam spazieren, haben etwas zusammen gegessen und sind dann zur Abschlussmesse nach Santa Maria in Vallicella gefahren. Das war eine sehr schöne Messe. Dann haben wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen.
DOMRADIO.DE: Beim sogenannten Gebet in den Regionen ging es auch darum, sich zu verbinden und andere Gruppen aus der gleichen Stadt oder aus dem gleichen Umfeld kennenzulernen. Wie hat das funktioniert?
Ermert: Wir saßen in den Bänken sehr nah an anderen Gruppen dran und haben auch schon in den Tagen vorher einige Leute kennenlernen dürfen, die wir dann wiedergesehen haben. Deswegen haben wir neben der sehr gut gestalteten Messe auch an sich viel Spaß gehabt, indem wir uns wieder gesehen haben.
DOMRADIO.DE: Sie sind zum dritten Mal in Rom auf Wallfahrt. Was war in diesem Jahr ähnlich und was war vielleicht auch anders als bei den bisherigen Fahrten?
Ermert: Ähnlich war das Programm, auch wenn es etwas anders gestaltet war. Wir hatten zum Beispiel beim letzten Mal auch bereits die Prozession in den Vatikanischen Gärten. Die hat dieses Jahr wieder stattgefunden, war aber trotzdem noch mal besonders schön. Und es wurde auch etwas anderes gepredigt als in den Jahren davor, wie man erwarten konnte.
Unterschiede gab es bei der Hinreise. Wir sind dieses Jahr das erste Mal alle mit Bussen gefahren. Das hat so weit ganz gut funktioniert. Die Jahre davor sind wir immer mit Sonderzügen gefahren. Das war jetzt wohl nicht mehr möglich. Dafür können wir jetzt nach Assisi, weil dadurch Budget gespart worden ist.
DOMRADIO.DE: Seit elf Jahren sind Sie Messdiener, dieses Jahr zum ersten Mal auch als ein Teil der Gruppenleitung mit dabei. Was begeistert Sie denn so an diesem Ehrenamt?
Ermert: Das sind vor allem die sehr starke Gemeinschaft und die Freunde, die man über die Jahre findet. Abgesehen vom Mitgestalten bei den Messen, was mir als Kind zumindest immer schon Spaß gemacht hat und was es auch noch heute tut, hat sich dieser Gruppengedanke dadurch noch stärker herausgebildet. Den kann ich als Leiter noch mal etwas stärker verstehen, weil ich selber eine eigene kleine Gruppe leite und jetzt als Teil der gesamten Gruppenleitung hier bin.
Es ist einfach toll, mit so vielen Menschen zusammen zu sein, die alle irgendwie ähnlich denken und trotzdem dabei sehr unterschiedlich sind. Man lernt viele neue Leute kennen und das ist sehr schön.
DOMRADIO.DE: Wie wichtig ist denn dieses Gemeinschaftserlebnis der Wallfahrt für die Ministrantenarbeit vor Ort?
Ermert: Ich finde, das ist sehr wichtig, weil wir nicht nur unsere eigene Gruppendynamik weiter stärken können, mit unserer Partnergemeinde in Brück zum Beispiel, sondern auch bistumsübergreifend neue Kontakte knüpfen können, die uns dann vor Ort wieder hilfreich sein könnten, wenn man gemeinsam Aktionen plant.
Es ist aber gleichzeitig auch sehr wichtig, als Gemeinschaft unserer Gemeinde so etwas gemeinsam zu erleben, damit wir vor Ort diese Freude, die wir daran haben, weitertragen können.
DOMRADIO.DE: Nach dem Aufenthalt in Assisi steht dann noch eine lange Busfahrt an, wenn es zurück nach Köln geht. Das sind etwa 15 Stunden. Wie wappnen Sie sich für diese Fahrt?
Ermert: Das versuche ich selbst dann herauszufinden. Wahrscheinlich werde ich den Schlaf der letzten Tage nachholen müssen. Der wird im Bus aber wahrscheinlich etwas zu kurz kommen. Verpflegung haben wir gestern schon gekauft, da sollte in Assisi also nicht mehr allzu viel Bedarf bestehen. Und dann werden wir mal sehen, wie wir durch den Verkehr kommen, sowohl durch den italienischen Stadtverkehr am Morgen, als auch zurück nach Köln über die Autobahn.
Das Interview führte Katharina Geiger.