Misereor dringt auf Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung

Landwirtschaft auf lokale Märkte ausrichten

Das Hilfswerk Misereor dringt auf eine Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung. Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel erklärte in Aachen, dass es beunruhigend sei, dass die Zahl hungernder Menschen weltweit gestiegen sei.

Kartoffelverkauf auf einem Markt / © Myriam B (shutterstock)
Kartoffelverkauf auf einem Markt / © Myriam B ( shutterstock )

Am Mittwoch war der UN-Bericht zur "Lage der Nahrungssicherheit und Ernährung in der Welt" vorgestellt worden.

Pirmin Spiegel / © Dominik Wolf (KNA)
Pirmin Spiegel / © Dominik Wolf ( KNA )

Demnach wuchs die Zahl der Unterernährten weltweit auf bis zu 828 Millionen Menschen. Die Weltgemeinschaft werde ihrem 2015 gefassten Ziel, den Hunger bis 2030 global zu beenden, keinen Schritt näher kommen, so der Bericht.

Auf lokale Märkte ausgerichtete Landwirtschaft

Nach den Worten Spiegels sind "substanzielle Investitionen in die Transformation der Ernährungssysteme" nötig.

"Das bedeutet unter anderem: Es zu ermöglichen, dass Bäuerinnen und Bauern so unabhängig wie möglich von Zukäufen von außen wirtschaften können. Damit eröffnen sich Wege aus der Armut, weil sie zum Beispiel keine teuren und umweltschädlichen Pestizide und Kunstdünger zukaufen müssen."

Getreidefeld in Afrika / © Moma_Production (shutterstock)
Getreidefeld in Afrika / © Moma_Production ( shutterstock )

Ziel müsse eine krisenfeste, auf lokale Märkte ausgerichtete Landwirtschaft sein, die ausreichend und gesunde Lebensmittel erzeuge. "Unsere Projektpartner arbeiten schon sehr erfolgreich genau an diesen Punkten - diese Pfade gilt es weiter zu verfolgen."

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA