Misereor engagierte sich stark in Südafrika

"Enorm viel Gegenwind"

Das Entwicklungshilfswerk Misereor ist besonders engagiert im Kampf gegen die vor 25 Jahren beendete Apartheid gewesen. Doch das katholische Hilfswerk hat dafür auch viel Kritik geerntet. Darunter ein wichtiger deutscher Politiker.

Misereor-Logo / © Julia Steinbrecht (KNA)
Misereor-Logo / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Misereor hat sich intensiv politisch gegen die Apartheid eingesetzt und dafür in den 80er Jahren enorm viel Gegenwind von einer sehr konservativ geprägten Gesellschaft in Deutschland, aber auch viel Unterstützung erhalten", sagt Sprecherin Barbara Wiegard. 

Franz Josef Strauß wetterte gegen Bischöfe

Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß habe damals gar der Deutschen Bischofskonferenz geschrieben, Misereors Darstellung der Apartheid sei hetzerisch; die Kirche begünstige dadurch revolutionäre Umtriebe im Land. 

Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß / © Kurt Rohwedder (dpa)
Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß / © Kurt Rohwedder ( dpa )

Seit seiner Gründung 1958 hat Misereor nach eigenen Angaben in Südafrika 1.760 Projekte mit mehr als 163 Millionen Euro gefördert. 

Einsatz für Gerechtigkeit 

Aktuelle Schwerpunkte sind demnach der Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden, für bessere Lebensbedingungen sozial benachteiligter und gefährdeter Bevölkerungsgruppen sowie für menschenwürdiges Wohnen gerade in den Townships. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA