Bei den zwei Wochen dauernden Verhandlungen müsse die Klimagerechtigkeit zum Schutz der verletzlichsten und am stärksten vom Klimawandel betroffenen Menschen im Zentrum stehen, erklärte Misereor am Montag in Aachen.
Klimawandel und Armutsbekämpfung seien eng miteinander verbunden, erklärte das Hilfswerk. "Die Umweltkrise kann nicht getrennt von sozialen Krisen unserer Zeit betrachtet werden", unterstrich Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Es sei wichtig, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris für eine vollständige Umstellung der Energiewirtschaft weg von der Nutzung fossiler Energieträger bis 2050 einsetze.
Für Ernährungssicherheit
Alle Klimaschutzmaßnahmen müssten zudem unter Achtung der Menschenrechte umgesetzt werden, hieß es. Das gelte besonders für das Recht auf Nahrung. Vielerorts sorgten Bauern für die Nahrungsmittel.
Sie litten jedoch häufig am stärksten unter den Folgen des Klimawandels. Ein neues Abkommen dürfe nicht die Bedrohung der Lebensmittel-Versorgung Ernährungssicherheit zusätzlich verstärken.
Zum Klimagipfel in Paris wurden rund Vertreter aus 195 Ländern erwartet. Neben Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande sollten 150 Staatschefs teilnehmen, darunter US-Präsident Barack Obama, der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatspräsident Xi Jingping. Der angestrebte neue Klima-Vertrag soll ab 2020 alle Staaten der Welt zum Klimaschutz verpflichten - anderes als das Kyoto-Protokoll, das nur den Industriestaaten eine Minderung ihrer Treibhausgase vorschrieb.