Virtuelle Maibäume für einen guten Zweck

Misereor hilft Indien

Das Hilfswerk Misereor bietet eine Maibaum-Alternative für Verliebte in der Corona-Zeit an. Nun kann online bei der Aktion "Mit 2 Euro helfen" gespendet werden und im Gegenzug erhält die Person des Herzens einen "virtuellen Maibaum".

Geschmückter Maibaum im Hintergrund / © Spitzi-Foto (shutterstock)
Geschmückter Maibaum im Hintergrund / © Spitzi-Foto ( shutterstock )

Zudem gibt es noch eine Postkarte, wie das Entwicklungshilfswerk in Aachen mitteilte. Damit werde auch während der Corona-Krise der Erhalt eines guten alten Brauchs mit einem Einsatz für ein Projekt im indischen Delhi verbunden.

Mai-Tradition fällt wegen Corona-Krise aus

Traditionell stellen besonders im Rheinland in der Nacht zum 1. Mai junge Männer den Mädchen und Frauen ihres Herzens einen bunt geschmückten Maibaum vor die Tür, in Schaltjahren sind die Frauen an der Reihe. Bislang konnten während der Maibaum-Aktion Verliebte gegen eine Spende eine Birke an der Aachener Geschäftsstelle erhalten.

Dies kam laut Misereor in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht in Frage. "Aber gerade in der aktuellen Situation brauchen unsere Partner in Afrika, Asien und Lateinamerika jede Unterstützung", sagte Mitarbeiterin Selena Möller.

Kurzerhand sei das Angebot umdisponiert worden: "Auf der Misereor-Webseite wird es ab Dienstag, dem 28. April, die Möglichkeit geben, online einen beliebigen Betrag zu spenden. Wer dies getan hat, kann eine Postkarte an seinen Liebsten oder seine Liebste verschicken und gleichzeitig ein Kreppband an einen der beiden großen Maibaum hängen lassen, die vor unserer Aachener Geschäftsstelle stehen werden", erklärte Möller.

Erlös kommt Menschen in Indien zugute

Die Farbe des Kreppbands könne sich jeder selbst aussuchen. Wer den Instagram-Namen der Person des Herzens mit angibt, werde auf dem Bild der fertigen Maibäume verlinkt, das das Entwicklungshilfswerk am 1. Mai posten werde.

Der Erlös der Aktion kommt den Angaben zufolge in diesem Jahr der indischen Kinderrechtsorganisation "Butterflies" zugute, die in der Hauptstadt Delhi täglich für hunderte Straßenkinder und Jugendliche unterstützt. Im vergangenen Jahr seien bei der Maibaum-Aktion fast 10.000 Euro für die Betroffenen der Zyklone Idai und Kenneth zusammengekommen.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA