Misereor kritisiert Kohlekommission

"Bericht blendet vieles aus"

Die Kohlekommission der Bundesregierung betonte in ihrem aktuellen Bericht, die betroffenen Regionen in Deutschland müssten unterstützt werden, um den beschleunigten Ausstieg zu bewältigen. Misereor kritisiert, das sei nicht weit genug gedacht.

Die Sonne strahlt durch die riesige Dampfwolke, die das Kohlekraftwerk ausstößt / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Die Sonne strahlt durch die riesige Dampfwolke, die das Kohlekraftwerk ausstößt / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor kritisiert den Zwischenbericht der Kohlekommission als zu kurz gedacht. Die Kommission habe in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "vollständig ausgeblendet, dass ein Drittel des deutschen Kohlestroms - und damit jede siebte Tonne Treibhausgas - aus sprichwörtlich schmutziger Importkohle aus Kolumbien oder Südafrika stammt", erklärte der Leiter der Abteilung Politik und globale Zukunftsfragen des Bischöflichen Hilfswerks, Bernd Bornhorst, am Freitag in Aachen.

Der dortige Abbau sei mit massiver Gewalt, schlechten Arbeitsbedingungen, Vertreibung und Umweltzerstörung verbunden, so Bornhorst weiter. Zudem finanziere Deutschland diese Kohlekraftwerke im Ausland und exportiere unverdrossen Kohletechnologien dorthin.

"Damit trägt Deutschland nicht nur zum Fortschreiten des Klimawandels bei, sondern auch weiterhin zu schweren Menschenrechtsverletzungen in der Kohleindustrie." Misereor forderte vor diesem Hintergrund ein "verbindliches globales Ausstiegsdatum bis spätestens 2035".


Quelle:
KNA