Misereor warnt vor Nahrungsmittelengpässen in Afrika

Zu nass und zu trocken

Extreme Wetterlagen haben in Teilen Afrikas für eine Nahrungsmittelkrise gesorgt. Wie das Hilfswerk Misereor am Montag in Aachen mitteilte, kam es zu Jahresbeginn in vielen Distrikten von Malawi zu starken Regenfällen und Überschwemmungen.

Dürre in Kenia / © Stephen Morrison (dpa)
Dürre in Kenia / © Stephen Morrison ( dpa )

Im Norden Kenias hingegen gab es Dürren. Beides führte zu großflächigen Ernteausfällen in der Landwirtschaft, von der ein Großteil der Bevölkerung lebt. 15 der 28 Distrikte Malawis seien von dem Starkregen in Mitleidenschaft gezogen worden, teilte Misereor mit. "Aufgrund seiner Lage ist Malawi anfällig für Überschwemmungen. Diese haben aber immer gravierendere Auswirkungen für die Bevölkerung des Landes, die zu 80 Prozent von der Landwirtschaft lebt", so der Misereor-Länderreferent für Malawi, Thorsten Nilges. 64.000 Hektar Ackerland seien überflutet worden, 230.000 Menschen hätten ihre Dörfer verlassen müssen. Durch den Ernteausfall seien bis März 2016 mehr als 2,8 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

Für den Norden Kenias rechneten Meteorologen laut Misereor für Oktober eigentlich mit Starkregen. "Statt der angekündigten Regenfälle herrschte jedoch absolute Dürre", berichtete die Misereor-Länderreferentin für Kenia, Barbara Schirmel. Aufgrund der ausbleibenden Ernten habe es bereits viele Todesfälle gegeben, die auf Unterernährung zurückzuführen seien.

"Es besteht dringender Handlungsbedarf! Jede Hilfe ist in dieser Situation lebensrettend", betonte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Er forderte die rasche Bereitstellung von Nahrung. Gleichzeitig müssten die betroffenen Länder Hilfen erhalten, um sich an die Folgen des Klimawandels anpassen zu können, forderte Spiegel.


Quelle:
KNA