Misereor warnt vor Verschärfung der Ernährungskrisen

Wegen des Ukraine-Kriegs

Der Ukraine-Krieg hat nach Angaben des kirchlichen Hilfswerks Misereor Ernährungskrisen in Afrika, Asien und Lateinamerika weiter verschärft. Partnerorganisationen in betroffenen Ländern berichten über zunehmende Schwierigkeiten.

Symbolbild Hunger / © davide bonaldo (shutterstock)

Wegen der gestiegenen Preise etwa für Getreide oder Pflanzenöle könnten sich viele Menschen keine Nahrungsmittel mehr leisten, erklärte Markus Wolter, Misereor-Experte für Welternährung, am Freitag in Aachen.

"Dramatisch ist die Situation vor allem in Burkina Faso, Südsudan, Kenia, Haiti und Guatemala." Aber auch in weiteren Ländern gebe es eine sehr angespannte Lage für weite Teile der Bevölkerung.

Appell an die Bundesregierung

Das Hilfswerk appellierte an die Bundesregierung, sich auf internationaler Ebene für eine Aufstockung der Mittel für die Nothilfe für die besonders betroffenen Länder einzusetzen. Wolter kritisierte zudem die Nutzung von Lebensmitteln als Tierfutter oder für Biosprit: "Dass viele Millionen Tonnen essbares Getreide in Tank und Trog landen, ist in der aktuellen Lage nicht hinnehmbar."

Misereor kündigte eine gemeinsame Petition mit Greenpeace an, mit der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zum schnellen Ausstieg aus Biosprit aufgefordert werden.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
epd