Missbrauchsprozess gegen Kirche in Costa Rica beginnt

Klage auf Schadenersatz

In Costa Rica beginnt in dieser Woche ein Prozess, der die Verantwortung der katholischen Kirche im Umgang mit Missbrauchsfällen klären soll. Es geht um Fälle aus den Jahren 1993 bis 2003. Bislang hat die Kirche dazu geschwiegen.

Basilika Nuestra Señora de los Ángeles in Cartago, Costa Rica / © Serge Goujon (shutterstock)
Basilika Nuestra Señora de los Ángeles in Cartago, Costa Rica / © Serge Goujon ( shutterstock )

Laut Bericht des Portals "Monumental" (Sonntag Ortszeit) geht es um eine Zivilklage auf eine Schadensersatzsumme von umgerechnet etwa 415.000 Euro, die die Opfer von der katholischen Kirche fordern.

Nach Aussagen des Verteidigers der Opfer habe das Erzbistum San Jose von Missbrauchsvorwürfen gegen einen beschuldigten Priester gewusst, dann aber keine Gegenmaßnahmen unternommen.

Kirche äußert sich nicht

Die Kirche in Costa Rica äußerte sich demnach bislang nicht zu den Vorwürfen. Der Prozess gegen die Kirche und Erzbischof Jose Rafael Quiros soll am Freitag beginnen.

Papst Franziskus empfängt Bischöfe aus Costa Rica / © Osservatore Romano (dpa)
Papst Franziskus empfängt Bischöfe aus Costa Rica / © Osservatore Romano ( dpa )

Laut Tageszeitung "Nacion" (Sonntagsausgabe) geht es konkret um Vorwürfe gegen den ehemaligen Geistlichen Mauricio Viquez Lizano (57), dem sexueller Missbrauch eines elfjährigen Jungen im Jahr 2003 vorgeworfen wird. Das Opfer brachte die Vorwürfe 2018 zur Anzeige.

Versetzung und Festnahme

Viquez Lizano verließ daraufhin das Land und flüchtete nach Panama und Mexiko. Der Vatikan versetzte ihn 2019 in den Laienstand. Der Tatverdächtige wurde dann im August 2019 in Mexiko festgenommen und 2021 ausgeliefert. Seitdem befindet sich der ehemalige Priester in Untersuchungshaft.

Quelle:
KNA