missio besorgt über Nahrungsmittelknappheit in Ostafrika

Anhaltende Dürre

Das katholische Hilfswerk missio München zeigt sich angesichts der anhaltenden Dürre in Ostafrika besorgt. In Kenia habe es zwischen April und Mai so wenig geregnet wie seit 70 Jahren nicht mehr, teilte missio jetzt mit.

Eine Frau schaufelt Weizenkörner auf, nachdem diese von der Relief Society of Tigray im Norden Äthiopiens verteilt wurden / © Ben Curtis (dpa)
Eine Frau schaufelt Weizenkörner auf, nachdem diese von der Relief Society of Tigray im Norden Äthiopiens verteilt wurden / © Ben Curtis ( dpa )

"Viele der Nutztiere sterben, Ernten bleiben aus und die Wasserversorgung wird schlechter und schlechter." Derzeit gelte die Ernährungslage für mehr als 80 Millionen Menschen im ostafrikanischen Raum als unsicher. In Äthiopien, Sudan und dem Südsudan sei die Lage am besorgniserregendsten.

Im Südsudan / © Riccardo Mayer (shutterstock)

Nach Angaben eines Projektpartners aus der Diözese Eldoret in Kenia machen die Trockenheit, die Folgen der Corona-Pandemie und die steigenden Nahrungsmittelpreise aufgrund des Krieges in der Ukraine das Leben "der einfachen Leute" nahezu unmöglich.

Unerschwingliche Preise 

Zwar sei die Stadt eine "Kornkammer" Kenias, trotzdem reiche der Bestand nicht aus; weder für Eldoret noch den Rest des Landes. Die Preise für Düngemittel seie nicht erschwinglich für die Landwirte, selbst Großbauern hätten nicht viel Getreide anpflanzen können.

Da Kenia mehr Getreide importiert als selbst produziert, kommen laut Hilfswerk mehr als 30 Prozent des Weizens aus der Ukraine und Russland. Der dortige Krieg wirke sich daher unmittelbar auf die Lebensmittelpreise aus. Der Effekt werde durch verteuertes Rohöl, gestiegene Spritpreise und teurer werdende Lieferkette verstärkt.

Äthiopien - Armenhaus am Horn von Afrika

Äthiopien ist mit rund 100 Millionen Einwohnern nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Trotz eines hohen Wirtschaftswachstums (2015: 10,2 Prozent) lebt fast jeder dritte Äthiopier in extremer Armut. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen liegt im Schnitt bei 590 US-Dollar. Jedes vierte Kind unter fünf Jahren gilt als untergewichtig.

Dieses Jahr erlebte das Land die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten, Millionen hungerten. Zuletzt kam es zu Unruhen mit Dutzenden Toten und der Ausnahmezustand wurde verhängt.

Bischofskonferenz: Reise nach Äthiopien / © Jörn Neumann (DBK)
Bischofskonferenz: Reise nach Äthiopien / © Jörn Neumann ( DBK )
Quelle:
KNA