Der Vorsitzende des China-Zentrums der Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn verwies am Freitag auf schärfere Kontrollen der Finanzen religiöser Stätten, die Überwachung religiöser Amtsträger sowie restriktive Vorgaben für die Kommunikation religiöser Inhalte im Internet. In der Summe hätten die lange vorbereiteten Gesetze einen einschüchternden Effekt.
Glaubensleben ins Internet verlagert
Während der vergangenen zwei Jahre hatte sich das Glaubensleben der chinesischen Katholiken laut missio zum großen Teil ins Internet verlagert. Seelsorge, Teilnahme an Gebetsgruppen und Gottesdiensten seien so möglich gewesen. "In Pandemiezeiten war und ist das für die Gläubigen unendlich wertvoll", sagte Huber.
"Jetzt schwindet selbst dieser kleine Freiraum zusehends." Die Hoffnung auf ein Zeichen der Dialogbereitschaft sei enttäuscht worden. Das werfe mit Blick auf die Verlängerung des 2018 geschlossenen Abkommens zwischen dem Vatikan und China über Bischofsernennungen Fragen auf.
Huber äußerte sich mit Blick auf den katholischen Weltgebetstag für die Kirche in China am 24. Mai. Das Missionswerk beziffert die Zahl der Katholiken in China auf rund zehn Millionen, gut die Hälfte von ihnen praktiziere ihren Glauben in der offiziellen, staatlich registrierten Kirche, die andere Hälfte im Untergrund.