Es könne nicht sein, dass in einem Land wie Burkina Faso, größter Baumwollproduzent Afrikas, viele Menschen von ihrer Arbeit nicht leben könnten, erklärte Huber bei seinem Besuch in Bobo Dioulasso. Mit einer Delegation aus dem Bistum Augsburg hält sich der missio-Präsident derzeit in dem westafrikanischen Staat auf. Dieser ist 2017 Beispielland der Kampagne zum Sonntag der Weltmission.
Fairer Handel als Norm
In einer globalisierten Welt könnten nicht die einen auf Kosten der anderen leben, mahnte Huber. Deshalb müsse ein fairer Handel zur Norm werden. Gerade vor Ort werde immer wieder klar, wie wichtig Handels- und Wirtschaftsabkommen seien, die eine Entwicklung in Afrika auch wirklich zuließen. Insbesondere sei es nötig, die Berufsbildung auszuweiten und sich stärker an der lokalen Nachfrage zu orientieren. Gerade im Bildungs- und Ausbildungsbereich stellten die kirchlichen Strukturen eine tragende Säule dar.
Entwicklungsminister Müller (CSU) hatte im Januar "Eckpunkte für einen Marshallplan mit Afrika" vorgestellt - in begrifflicher Anlehnung an den Wiederaufbauplan für Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Afrikas Schicksal sei für Europa "Herausforderung und Chance" zugleich, so der CSU-Politiker. Mit Blick auf künftige Flüchtlings- und Migrationszuzüge müsse Europa an einer Entwicklung des Nachbarkontinents gelegen sein.