Denn in den ländlichen Regionen Indiens oder der Philippinen würden mehr und mehr Familien auseinandergerissen. Ein Elternteil oder beide müssten sich in den Großstädten Arbeit suchen. Das Geld schickten sie nach Hause, wo die Sorge um die Kinder oft auf den Großeltern laste.
Wirtschaft müsse dem Menschen dienen
Die Eltern würden so um die Zeit mit ihrem Nachwuchs gebracht. Niedriglöhne und ausbeuterische Arbeitsbedingungen brächten zudem großes Leid über die Menschen, ergänzte der Präsident des katholischen Missionswerks.
Aktueller denn je sei deshalb der Appell von Papst Franziskus, dass die Wirtschaft dem Menschen dienen müsse und nicht andersherum. "Das machen uns die Schicksale der Menschen in den Ländern des Südens deutlich: Der Wunsch, Perspektiven für die eigenen Kinder zu schaffen, bringt die Menschen dazu, sich selbst aufzuopfern", sagte Huber.
Huber: Familie ist Kern der Gesellschaft
Asiatische und afrikanische Arbeiter, die etwa im Golf-Staat Katar auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 malochten, verbänden meist nur Nachrichten und Bilder der Sozialen Medien mit der Familie zu Hause, erinnerte der missio-Präsident. Das echte Miteinander sei jedoch dadurch nicht zu ersetzen. "Im Gegenteil, manchmal macht die visuelle Art der Verbindung die Vereinsamung nur umso deutlicher."
Der Einsatz für bessere Lebensbedingungen für Familien im globalen Süden müsse daher oberste Priorität haben. Die Familie sei der Kern der Gesellschaft. "Keine Gesellschaft kann gut gedeihen, wenn die Familien aus wirtschaftlicher Not zerrissen werden."