Diese erste Einzelausstellung über den Orden im deutschsprachigen Raum illustriere seine Geschichte sowie sein kulturelles, geistiges und wirtschaftliches Wirken, erklärte das Museum. Der Bogen werde dabei gespannt von der Entstehung im Mittelalter über die Herausforderungen durch Reformation, Säkularisation, die beiden Weltkriege und den Kommunismus bis in die Gegenwart.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Norbert von Xanten (1080/85-1134). Der Ordensgründer war die letzten acht Jahre seines Lebens Erzbischof von Magdeburg. Dem Museum zufolge stieß er Entwicklungen an, die von dort auf ganz Europa ausstrahlten. Die Schau in der Elbestadt ist eine von drei offiziellen Partnerausstellungen zum Jubiläum. Die anderen beiden werden in der Park-Abtei Löwen in Belgien und im tschechischen Kloster Strahov in Prag gezeigt.
Nach 500 Jahren kehrt der Orden zurück nach Magdeburg
Zu den Exponaten, die aus ganz Europa zusammengetragen wurden, zählen Reliquiare, Gemälde, Grafiken, Glasmalerei sowie Alltagsgegenstände. Herausragend sind das berühmte Cappenberger Johanneskopf Reliquiar, der sogenannte Barbarossa-Kopf, sowie eine Silberkanne der Heiligen Elisabeth.
Mit einer Vorstudie für eine Altarfigur des Heiligen Norbert wird erstmals ein Werk von Peter Paul Rubens (1577-1640) in Magdeburg ausgestellt. Die Bedeutung der Prämonstratenser für die Buchmalerei verdeutlichen Prachtschriften wie das Ilfelder Evangeliar oder das Brandenburger Evangelistar. Sie sind in der Ausstellung in einem nachempfundenen Skriptorium in Szene gesetzt.
Mit Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, sind die Prämonstratenser auch heute noch verbunden. Der Orden ist seit 1991 wieder in der Stadt tätig, nachdem er Magdeburg nach der Reformation vor rund 500 Jahren verlassen musste. Derzeit entsteht in der Innenstadt ein neues kirchliches Zentrum mit dem Neubau eines Prämonstratenser-Konvent in den sogenannten Ökumenischen Höfen. Norbert von Xanten ist auch Patron des Bistums Magdeburg.