domradio.de: Wo schauen Sie denn normalerweise Fußballspiele? Alleine?
Schwester Katharina Hartleib: Normalerweise schaue ich im Convent. Wir sind dabei zu dritt, wobei ich gestehen muss, dass ich wirklich fußballbegeistert bin. Eine Mitschwester habe ich seit Jahren angesteckt und die dritte Schwester guckt zwar mit, hat aber keine Ahnung. Das ist dann schon manchmal anstrengend.
domradio.de: Fragt sie nach einer halben Stunde dann, wo sich das gegnerische Tor befindet?
Schwester Katharina: Nein, nicht ganz so. Aber sie hat schon zwischendurch Bemerkungen, bei denen ich denke, muss das jetzt sein.
domradio.de: Public Viewing draußen war etwas schwierig bei dem Wetter gestern, aber haben Sie trotzdem auswärts geschaut?
Schwester Katharina: Ja. Wir haben schräg gegenüber von uns die "OT", die offene Tür für Jugendliche. Da war es angesagt, in einem großen Saal gemeinsam zu schauen. Es waren nicht allzu viele Leute da, aber es war echt schön. Das Spiel zusammen zu gucken, macht einfach Spaß.
domradio.de: Wie sieht denn Ihre Spiel-Bilanz aus?
Schwester Katharina: Es war total spannend. Wir hatten zwei Stunden vorher einen Jugendgottesdienst zum Thema "Suchen und finden". Während des ganzen Spiels habe ich immer gedacht, die deutsche Mannschaft sucht auch noch. Sie hat sich noch nicht richtig gefunden, die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff hat für meine Begriffe noch nicht richtig funktioniert. Eigentlich hatte ich viel zu viel Herzklopfen. Ich hatte gehofft, es würde nicht so arg werden.
domradio.de: Was sagen Sie denn zu der spektakulären Boateng-Szene mit seiner Rettungstat auf der Torlinie?
Schwester Katharina: Das war einfach wundervoll. Ich habe mich gefragt, wie dieser lange Kerl mit diesen langen Beinen so artistisch sein kann.
domradio.de: Den hätte man gerne als Nachbarn, oder?
Schwester Katharina: Ja.
domradio.de: Am Donnerstag spielt Deutschland gegen Polen. Wie lautet Ihr Tipp?
Schwester Katharina: Die Deutschen haben sich in der Qualifikationsgruppe mit den Polen ja schwer getan. Ich hoffe trotzdem, dass nicht Robert Lewandowski mit seiner Mannschaft die Oberhand behält, sondern unsere Mannschaft. Ich tippe auf ein 2-1 für Jogis Jungs.
Das Interview führte Tobias Fricke.