Bundesweiter Auftakt der Aktion Dreikönigssingen in Regensburg

Mit Zuversicht unterwegs

Die Sternsinger haben zu Jahresbeginn das Ziel, den Segen von Weihnachten in alle Häuser zu bringen. An diesem Donnerstag wird die Aktion Dreikönigssingen in Regensburg mit einem Gottesdienst eröffnet. DOMRADIO.DE übertrug live.

Sternsinger unterwegs – auch in der Pandemie / © Harald Oppitz (KNA)
Sternsinger unterwegs – auch in der Pandemie / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: "Gesund werden, gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit." Das ist das Motto der 64. Aktion Dreikönigssingen. Die Sternsinger und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend stehen ja seit 1959 hinter dieser Sternsingeraktion. Warum geht es in diesem Jahr um die Gesundheit?

Pfarrer Dirk Bingener (Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger"): Wir versuchen immer Schwerpunkte zu bilden und möchten noch mal darauf hinweisen, dass natürlich insgesamt die Kindersterblichkeit in den vergangenen 30 Jahren weltweit um die Hälfte gesunken ist, aber immer noch 5,2 Millionen Kinder vor ihrem fünften Lebensjahr sterben – aufgrund von Mangelernährung, auch Malaria ist ein Thema oder Lungenentzündungen.

Wir wollen auf die Gründe aufmerksam machen und wollen gerne, dass diese Gründe verändert werden und die Kinder eben nicht mehr sterben. Insofern ist das - glaube ich - ein sehr, sehr wichtiges Thema und Motto in diesem Jahr, was wir vorgenommen haben.

DOMRADIO.DE: In welche Länder schauen Sie da ganz genau?

Bingener: Beispielsweise in diesem Jahr in den Südsudan. Da gibt es zum Beispiel gerade mal 200 Ärzte für elf Millionen Menschen und deswegen müssen viele Menschen weite Wege in Kauf nehmen und das ist dann oftmals auch für viele schon zu spät.

DOMRADIO.DE: Der Blick geht also zu Projekten in Afrika. Wie helfen die Sternsinger-Projekte denn ganz konkret?

Bingener: Im Jahr 2020 haben wir 156 Gesundheitsprojekte gefördert und da geht es oftmals um Basis-Gesundheitsdienste. Da geht es um Kinderverletzungen und Kinderkrankheiten. Da geht es um Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen, um Ernährung, aber auch um sanitäre Anlagen und hygienische Bedingungen.

Es geht auch um Küchen, oftmals sind ja gerade diese Küchen die einzige Möglichkeit für Kinder, dann auch etwas zu essen zu bekommen. Die Projekte sind vielfältig, weil es eine Menge braucht, um gesund zu werden oder gesund zu bleiben.

DOMRADIO.DE: Das ist wieder ein schwieriges Jahr, das zweite Pandemiejahr. Mit der Omikron-Variante steht auch die Sternsingeraktion vor neuen Herausforderungen. Werden die Sternsinger denn wieder von Haus zu Haus ziehen können?

Bingener: Es wird in diesem Jahr so sein, dass es Haustürbesuche geben wird – mit Abstand und Hygiene-Konzepten. Es wird aber auch wieder alternative Aktionen und Aktionsformate geben. Die Entscheidung – weil die Situation in Deutschland doch sehr, sehr unterschiedlich ist – wird vor Ort getroffen.

Wir waren auch im letzten Jahr ja sehr aktiv. Die Menschen vor Ort waren sehr aktiv und wir haben auch viel gelernt. Das Gelernte kann man jetzt nutzen für die unterschiedliche Situation vor Ort. Und uns ist natürlich wichtig, dass man das in der großen Verantwortlichkeit tut. Wir tun es darüber hinaus mit Zuversicht.

Die Kinder haben sich auf die Aktion gefreut und wollen was bewegen, sie wollen Sternsinger sein. Das ist so die Situation derzeit.

DOMRADIO.DE: Was sind das für kreative Ideen, die Sie quasi aus dem letzten Jahr in dieses Jahr mitnehmen?

Bingener: Was sich sehr bewährt hat, ist die Aktion "Jetzt wird eingetütet", da kommen Segenspakete und auch Segensbriefe, die gepackt werden. Es wird wieder Segenshaltestellen in Kirchen und an öffentlichen Plätzen geben. Es wird den "Segen to go" geben, auch ein "Segens-Drive-in", sodass man mit dem Auto vorfahren kann.

Natürlich wird auch wieder viel online passieren. Es gibt auch wieder die Möglichkeit digital zu spenden. So unterschiedlich sind die Aktionsformate über das ganze Land verteilt.

DOMRADIO.DE: Heute ist dann die bundesweite Eröffnungsfeier der Sternsingeraktion im Regensburger Dom. Was ist da geplant?

Bingener: Da wird es so sein, dass wir die Teilnehmerzahl reduziert haben, wir wollten eigentlich mit 240 Mädchen und Jungen dort sein und jetzt sind 32 Sternsinger da. Nach dem Eröffnungsgottesdienst gibt es auch noch die Möglichkeit Regensburg kennenzulernen – auch online, denn es gibt eine digitale Schnitzeljagd.

Wir wollen natürlich, dass ein wenig von Regensburg rüberkommt, gerade die Regensburger haben sich unglaublich auf die Feier gefreut und jetzt werden wir das an der Situation anpassen.

DOMRADIO.DE: Die ersten Sternsinger sind auch schon vorher unterwegs, oder?

Bingener: Ja, das wird auch individuell vor Ort entschieden, denn das hängt ja auch oft mit der Organisation vor Ort zusammen: Wie groß ist das Gebiet? Wann werden die Gruppen wie zusammengestellt? Viele haben natürlich auch die Segenspakete und -briefe jetzt schon gepackt, damit sie dann verteilt werden können.

Das Interview führte Carsten Döpp.


Pfarrer Dirk Bingener, missio-Präsident / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pfarrer Dirk Bingener, missio-Präsident / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
DR
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