Sowohl die Eltern als auch der Ehemann der aus Indonesien stammenden Frau sind demnach islamistische Terroristen.
Die Eltern gelten als mutmaßliche Beteiligte an den zwei Selbstmordanschlägen vom 27. Januar 2019 während eines Gottesdienstes auf die katholische Kathedrale von Jolo City. Das Ehepaar soll von Rullies Mann Andi Baso auf die Philippinen eingeschleust worden sein. Bei den Anschlägen starben mehr als 22 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Baso gilt auch als Täter des Anschlags auf eine Kirche in der indonesischen Provinz Ostkalimantan auf Borneo im Jahr 2016.
Terror oder Familienangelegenheit?
Zusammen mit Rullie wurden zwei weitere Frauen festgenommen, die nach Medien-Informationen mit führenden Kommandeuren der Terrormiliz Abu Sajaf verheiratet sind. Die drei Frauen sollen einen unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag geplant haben.
Abu Sajaf rekrutiert nach Erkenntnissen von Terrorexperten immer mehr Frauen. Der Terror von Abu Sajaf werde immer mehr zu einer "Familienangelegenheit", sagte der philippinische Armeegeneral Cirilito Sobejana verschiedenen Medien.
Islamischer Staat auf den Philippinen
Im August verübten Frauen der Abu Sajaf in Jolo zwei simultane Selbstmordanschläge. Der erste galt Soldaten bei einem humanitären Einsatz für Betroffene der Covid-19-Pandemie. Die zweite Bombe explodierte nahe der katholischen Kathedrale der Großstadt. Dabei kamen insgesamt 15 Menschen ums Leben, 75 wurden verletzt.
Sulu im Süden der Philippinen ist eine Hochburg der Terrorgruppe Abu Sajaf, die sich inzwischen "Islamischer Staat - Provinz Ostasien" nennt. Seit dem Jahr 2000 waren vor oder in der Nähe der Kathedrale von Jolo laut philippinischen Medien von Abu Sajaf elf Bombenanschläge verübt worden.