Model Lena Gercke macht sich Gedanken über das Sterben

"Nur der Körper hört auf zu leben"

Lena Gercke, Model und Moderatorin, genießt laut eigenem Bekunden das Leben. Sie setze sich aber auch hin und wieder mit dessen Ende auseinander, vertraute Gercke der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" an.

Model und Moderatorin Lena Gercke. / © Jens Kalaene (dpa)
Model und Moderatorin Lena Gercke. / © Jens Kalaene ( dpa )

"Ich beschäftige mich nicht so stark mit dem Tod, aber wie ich sterbe, ist ein Gedanke, den ich öfter habe", so die Gewinnerin der ersten Staffel von "Germany's Next Topmodel". Im Moment fühle sich das alles dennoch sehr weit weg an, betonte die 35jährige.

Gercke: Seele oder Energie hören nicht einfach auf zu existieren

"Wenn es dann so weit ist, hoffe ich, dass es kurz und schmerzlos passiert." Irgendwie gehe es danach bestimmt weiter. "Ich glaube, dass unsere Seele oder unsere Energie nicht einfach aufhört zu existieren, sondern dass nur der Körper aufhört zu leben."

Auf die Frage ob es einen Gott gebe, antwortete sie: "Es gibt sicherlich etwas, von dem wir uns nicht ganz sicher sind, was es ist. Und ich glaube auch, dass es mehr gibt als das, was sichtbar ist, oder das, was uns bewusst ist." 

Soziale Medien sind Engel und Teufel zugleich

Model und Moderatorin Lena Gercke hat laut eigenen Aussagen ein gespaltenes Verhältnis zu den Sozialen Medien. Diese seien "Engel und Teufel zugleich, und ich versuche, sie so in mein Leben zu integrieren, dass sie nicht zu viel Zeit fressen", sagte Gercke "Christ und Welt". Aber die Online-Präsenz gehöre nun mal auch zu ihrem Business.

Mit zwei kleinen Kindern stoße sie allerdings naturgemäß an Grenzen, räumte Gercke ein. "Denn wenn ich mit meiner Familie bin, möchte ich nicht die ganze Zeit am Handy hängen." Es bleibe aber ein ambivalentes Gefühl zurück. "Es nagt in mir, dass ich die ganze Zeit Arbeit liegen lasse. Damit ich keine Zeit verliere, in der ich anderen Content kreiere, poste ich also auch privatere Augenblicke."

Der Druck werde auch von Kunden und Followern erzeugt

Den Druck mache sie sich einerseits selbst. Aber er werde auch von Kunden und Followern erzeugt, fügte das Model hinzu. "Am liebsten würde ich jedes süße Bild von meiner Tochter teilen und meinen Stolz herausschreien, aber natürlich möchte ich auch nicht alle wissen lassen, wie sie aussieht."

Mit Blick auf die Tatsache, dass ihre eigenen Kinder in einer von Medien durchgetakteten Welt aufwachsen, sagte Gercke: "Ich feiere, wie es bei mir war, lange ohne Handy und ohne Internet, und will meinen Kindern schon mitgeben, dass das Netz kein Wert im Leben ist." Zugleich wolle sie ihnen den Zugang dazu nicht verbieten, "denn wir leben in dieser Zeit". 

Gercke: Als Mutter legt man viel Eitelkeit ab"

Nach der Geburt zweier Kinder spielt ein perfektes Aussehen im Leben von Model Lena Gercke nur noch eine untergeordnete Rolle. "Als Mutter legt man viel Eitelkeit ab", so Gercke. "Ich muss mich mit dem Gedanken abfinden, dass mein Körper nie mehr so wird, wie er mal war. Er hat eben zweimal eine Reise gemacht. Dafür habe ich aber jetzt zwei Kinder."

Sie wolle sich nicht unter Druck setzen lassen, fügte die Gewinnerin der ersten Staffel von "Germany's Next Topmodel" hinzu. "Ich bin bei einer Mutter aufgewachsen, die allein mit zwei kleinen Kindern war. Sie hatte gar keine Zeit, sich ständig mit sich selbst zu beschäftigen, sondern war froh, wenn sie alles geschafft hat. Bei uns zu Hause war es egal, was man macht oder später wird. Es wurde Wert darauf gelegt, wie man in dem Moment ist." 

"Am Ende hatte ich das Gefühl, ein Wal zu sein"

Gleichwohl halte sie gewisse Ansprüche an sich selbst aufrecht, betonte Gercke. "In meiner ersten Schwangerschaft habe ich zwanzig Kilo zugenommen und in der zweiten sechzehn. Das war schon echt viel!  Am Ende hatte ich das Gefühl, ein Wal zu sein."

Trotzdem habe sie danach keine Diät gemacht und sei zum Glück recht schnell wieder bei
ihrem Ursprungsgewicht gelandet. "Weil ich nicht anders kann, als viel unterwegs zu sein, und weil ein Kind immer auch viel Stress bedeutet." 

Quelle:
KNA