Tom Uzhunnalil (59), Salesianerpater, erhält am Sonntag in Frankfurt den Preis der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen. Uzhunnalil war 2016 nach einem Überfall von Dschihadisten auf ein Altenpflegeheim für rund eineinhalb Jahre in der südjemenitischen Stadt Aden verschleppt worden. Vier Schwestern des Mutter-Teresa-Ordens starben bei dem Anschlag.
Gefangenschaft ohne Brot, Wein und Bibel
In der Zeit seiner Gefangenschaft musste der Ordensmann nach eigenen Angaben die Heilige Messe im Geist feiern, da ihm weder Brot und Wein zur Verfügung standen. Während seine Entführer ihn an vier verschiedene Orte verschleppten, sei seine einzige Lektüre eine Koranausgabe gewesen – eine Bibel gab es nicht.
"Angst habe ich nie gehabt, ich war immer ruhig", sagte der Ordensmann nach seiner Freilassung. Er habe viel gebetet. Vor allem für die Menschen, die bei seiner Entführung von den Extremisten getötet wurden.
Preisverleihung in Frankfurt – Einladung nach Köln
Der Festakt zur Übergabe der Auszeichnung findet im Rittersaal des Deutschordenshauses statt. Die Stephanus-Stiftung ist nach dem Heiligen aus der Urgemeinde benannt, der als erster christlicher Märtyrer wegen seines Glaubens starb. Die in Frankfurt ansässige Organisation hilft verfolgten Christen und macht auf Verletzungen der Religionsfreiheit aufmerksam.
Die Diözesanstelle für Berufungspastoral des Erzbistums Köln hat den Stephanus-Preisträger nach Köln eingeladen. Am Freitag, den 20. September 2019, spricht der Salesianerpater um 17.15 Uhr in der Kirche St. Ursula über seine Gefangenschaft.