Erzbischof Schick sieht Defizite in Kirche und Gesellschaft

"Moralische Immunschwäche"

Erzbischof Ludwig Schick sieht aufgrund der Skandale in Kirche, Gesellschaft und Politik eine "moralische Immunschwäche" und "Mangel an Antikörpern gegen die Versuchung zum Bösen". Dagegen helfen könne der Wertekodex Jesu, betonte er.

Erzbischof Ludwig Schick / © Julia Steinbrecht (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Als Beispiel nannte der Bamberger Erzbischof am Donnerstag im oberfränkischen Burgwindheim die Korruption beim Maskenkauf und den Betrug bei der Abrechnung von Corona-Tests. Auch die Missbrauchsfälle in der Kirche, Veruntreuung von Finanzen, Fake News und Beleidigungen in den Medien machten deutlich, dass das moralische Immunsystem gestärkt werden müsse.

Wertekodex Jesu als Gegenmittel

"Es gibt das Virus der Habgier, des Ehrgeizes, der Machtgelüste und des Neides, und wir sollten das nicht kleinreden." Als Gegenmittel empfahl der Erzbischof beim Heilig-Blut-Fest den Wertekodex Jesu.

"Jesus Christus ist bei uns als Partner, der unser Leben bereichert - auch mit Immunstoffen und Antikörpern gegen Versuchungen und moralische Schwächen." Diese seien Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit gegen Lug und Betrug, Hoffnung und Zuversicht gegen Pessimismus und Resignation, Gelassenheit, Bescheidenheit und Zufriedenheit gegen das immer schneller, mehr und höher.

Heilig-Blut-Fest acht Tage nach Fronleichnam

"Wenn wir das Blut Christi verehren, dann verehren wir das Leben Jesu Christi. Er ist im Heiligen Geist bei uns, aber nicht wie ein Maskottchen oder ein Faktotum, die uns das Denken und Handeln abnehmen", so Schick. - Ein Hostienwunder bei der Fronleichnamsprozession 1465 machte Burgwindheim zum Wallfahrtsort.

Seither wird dort jedes Jahr acht Tage nach Fronleichnam das Heilig-Blut-Fest begangen.


Quelle:
KNA
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