Wie lateinamerikanische Medien am Sonntag (Ortszeit) berichteten, hinterließen Unbekannte ein Flugblatt an der Tür des erzbischöflichen Sitzes. Darauf war den Angaben zufolge zu lesen: "Tod der FARC. Santos und dem kommunistischen Klerus".
Monsalve hatte sich stets für den Friedensprozess in Kolumbien eingesetzt. Er war in den vergangenen Jahren ein wichtiger Vermittler bei Verhandlungen über Geiselfreilassungen und ist Koordinator der Friedenskommission der Kolumbianischen Bischofskonferenz für die Gespräche mit der ELN-Guerilla.
Gouverneurin Dilian Francisca Toro, der Chefunterhändler der Regierung bei den Friedensgesprächen mit der ELN, Juan Camilo Restrepo, und der linksgerichtete Senator Ivan Cepeda verurteilten die Morddrohung einhellig.
Die ELN wurde 1964 von Studenten, radikalen Befreiungstheologen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. Sie ist nach der linksgerichteten FARC die zweitgrößte Rebellenbewegung des Landes.
Für die erfolgreichen Friedensverhandlungen mit der FARC erhielt Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos jüngst den Friedensnobelpreis. Den Beginn offizieller Verhandlungen mit der ELN macht Santos von der Freilassung aller Geiseln abhängig, die sich noch in der Hand der Rebellen befinden.