Die Nachrichten, die im Augenblick tagtäglich auf uns einprasseln, bringen uns Neuigkeiten, die immer weiter weg liegende Dinge betreffen. Vor einigen Wochen haben wir ja noch gedacht, dass die ganzen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung des Virus bis Ostern garantiert erledigt sind. Doch als dann sogar Erstkommunion-Feiern verschoben worden sind, Sommer-Termine abgesagt wurden. Da wurde mir doch klar, dieses Virus hält uns wahrscheinlich noch länger im Griff. Und das, was wir jetzt tun oder nicht tun, hat Auswirkungen noch auf Monate, die vor uns liegen. Insofern ist es gar nicht so abwegig, jetzt schon mal auf Dinge zu schauen, die weit vor uns liegen.
Zum Beispiel an Weihnachten. Wie? Was? Wer denkt denn jetzt an Weihnachten? Ja, gut, die Temperaturen sind in diesen Tagen ähnlich lausig kalt. Aber die Kirche feiert heute ein Fest, das uns bereits heute das Weihnachtsfest ankündigt. Denn heute sind es noch genau neun Monate, bis wir die Geburt von Jesus Christus feiern. Und daher feiern wir heute das Hochfest der Verkündigung des Herrn. Die Älteren unter uns kennen es noch als Fest "Mariä Verkündigung". Im Zentrum steht diese schöne Szene aus dem Lukas-Evangelium, in der der Erzengel Gabriel der jungen Maria die Botschaft überbringt, dass sie die dazu Auserwählte ist, den Gottes Sohn in die Welt zu bringen. Maria fragt zwar, wie das funktionieren soll, gibt aber am Ende ihr "Ja" zu Gottes Plan. Sie hätte auch anders reagieren können. Tut sie aber nicht. Insofern ist ihre Zustimmung alles andere als nur eine Floskel. Marias "Ja" bleibt also nicht folgenlos, und neun Monate später wird Jesus geboren. Gott wird Mensch, etwas Einzigartiges unter den monotheistischen Religionen. Denken wir also heute schon an das, was noch weit vor uns zu liegen scheint.
Denn was wir heute tun oder nicht tun, das hat Auswirkungen auf spätere und hoffentlich bessere Zeiten.