Heute feiert die Kirche das Hochfest Epiphanie. Epiphanias kommt aus dem Griechischen und bedeutet Erscheinung, Offenbarung. An diesem Tag wird die Offenbarung der Göttlichkeit Jesu vor aller Welt gefeiert. Erst ab dem vierten Jahrhundert wird der Tag auch Dreikönigstag oder Heilige Drei Könige genannt.
Neben der hohen Theologie, die sich dahinter verbirgt, hat mich immer am meisten daran fasziniert, dass sich um diesen 6. Januar herum zigtausende Kinder in ganz Deutschland auf den Weg machen. So wie damals die drei Sterndeuter. Sie ziehen von Haustür zu Haustür für die gute Sache. Sie sammeln Geld für Kinder, denen es nicht so gut geht, die dringend unsere Hilfe brauchen. Ihre Geschenke sind also nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe, die sie dem Kind von Bethlehem geben. Ihr Geschenk ist das "auf den Weg machen" und damit die Botschaft dieses göttlichen Kindes lebendig halten. Denn das spätere Leben dieses Jesuskindes hat so deutlich gemacht, dass es vor allem darum geht, sich für die Nächsten einsetzen, seine materielle und seelische Not wahrnehmen, sich auf den Weg machen, um diesem Nächsten wirklich liebend zu begegnen. Wer das tut, kommt dem Kind von Bethlehem automatisch ganz nah, so nah wie damals die drei Sterndeuter. Wer das tut, kommt dem göttlichen Licht ganz nah und macht unsere Welt dadurch ein Stück heller.
Also nehmen wir uns doch an Sternsingern ein Beispiel. Sie müssen jetzt nicht unbedingt an der nächsten Wohnungstür klingeln, singen und Geld sammeln. Folgen Sie doch einfach Ihrem persönlichen, guten Stern. Ich bin sicher, Sie haben Ideen und Möglichkeiten, das Leben eines anderen, eines Nächsten ein bisschen heller zu machen.