Morgenimpuls von Schwester Katharina

Christus zeigt uns geöffnetes Herz

Katholiken feiern am Freitag in der Woche nach Fronleichnam das Herz-Jesu-Fest. Was zunächst einmal abstrakt klingt, weiß Schwester Katharina auf den Punkt zu bringen - öffne Herz und Arme für die Mitmenschen.

Friedenstaube, Darstellung des Heiligen Geistes, in der Herz-Jesu-Kathedrale in Skopje / © Harald Oppitz (KNA)
Friedenstaube, Darstellung des Heiligen Geistes, in der Herz-Jesu-Kathedrale in Skopje / © Harald Oppitz ( KNA )

Am Freitag feiern wir mit der Kirche das Herz-Jesu-Fest. Ich habe mal danach gegoogelt und ich konnte mehr als 13 Millionen Einträge finden. Vielleicht gibt es so viele Einträge, weil wir Heutige nach Erklärungen suchen, wozu es gut sein soll, ein Herz zu verehren.

Der Ursprung der Herz-Jesu-Verehrung liegt im Johannesevangelium. Dort steht geschrieben, der römische Hauptmann habe nach dem Tod Jesu mit seiner Lanze eine Seite von dessen Körper und damit zugleich sein Herz durchbohrt, um so den Tod festzustellen. Dabei strömten Wasser und Blut aus dem Körper Jesu. Sie stehen stellvertretend für das Leiden Jesu, der für die Menschen gestorben ist und sie dadurch erlöst hat.

Eine andere, viel spätere Variante der Herz-Jesu-Verehrung zeigt das Denken des französischen Jesuiten de Chardin. Für ihn ist das Herz Jesu der Motor der Evolution und das dynamische Prinzip der Welt.

Mir gefällt an diesem Tag der Hymnus aus den Laudes sehr gut. Die dritte und die vierte Strophe lauten:

"Am blutigen Holz bist du erhöht
und breitest weit die Arme aus;
und offenen zeigst du uns dein Herz,
vom Stoß der Lanze bloßgelegt.

Dir, Herr, sei Preis und Herrlichkeit,
der uns sein Herz geöffnet hat,
mit dir dem Vater und dem Geist
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen. "

Wenn Christus uns in seinem Leiden und Sterben sein geöffnetes Herz gezeigt hat, ist es vielleicht eine für heute gute Form der Herz-Jesu-Verehrung, wenn ich selbst mein Herz öffne und ein gutes Herz und offene Arme für die Mitmenschen zeige.


Quelle:
DR