Nach einem ziemlich turbulenten Wochenende ist nun der Start in die neue Woche. Wir hatten viele Mails zu schreiben, viele Veranstaltungen abzusagen und die Folgen und Folgekosten und so weiter zu klären. Und natürlich das mediale Gewitter. Ob all der Probleme rund um die Virusgefahr in unserem Land. Und mitten hinein in dieses immer schnellere Kreiseln der Gedanken und Problembewältigungsideen, mitten da rein, kommt dieses heutige Wort, in den sieben Schritten zum Glücklichsein. "Urteile weniger, akzeptiere mehr." Ja, genau so steht es da. Wir kennen das ja sonst anders: Jede Pressekonferenz der Regierung, jede Äußerung des Gesundheitsministers oder der Kanzlerin, jede Äußerung zu irgendeinem Thema – auch sonst wird gelästert, kommentiert, beargwöhnt, bebesserwissert oder sogar mit Hass und Hetze bewertet. Und dann heißt es: "Urteile weniger, akzeptieren mehr."
Ein sehr praktisches Beispiel war am Wochenende eine Frau, die für einen Einkehrtag verantwortlich war und jetzt viele Telefonate geführt hat, alle möglichen Leute kontaktiert und um ihre Meinung gefragt hat. Und zum Schluss mich angerufen hat, die den Einkehrtag halten sollte. "Was ist Ihre Meinung dazu?", wollte sie wissen. Und ich konnte ganz gelassen sagen: "Die Bundeskanzlerin hat doch gestern Abend gesagt, die Sozialkontakte sollen, soweit es eben geht, eingeschränkt werden. Und die Verantwortung jedes Einzelnen sei jetzt gefragt. Dann sagen wir doch einfach ab und verschieben den Einkehrtag auf später. Und nutzen diesen Tag zu Hause, zu etwas mehr Stille, zum Gebet und zu den Dingen, die jetzt einfach dran sind." Und ich habe gemerkt, wie bei ihr und bei mir ein Stein vom Herzen geplumpst ist und wie wir durch unser Akzeptieren der Situation und nicht mehr stundenlang zu diskutieren, eine einfache und befreiende Lösung gefunden haben.
Ich weiß selbst, dass es meist nicht so einfach ist und die Fragestellungen so vielfältig sind. Aber wenn ich es ab und zu schaffen kann, nicht alles zu beurteilen, meiner Meinung zu unterstellen, sondern ab und zu mal mehr die Gelegenheiten zu akzeptieren, dann gewinne ich eine innere Freiheit von den Dingen, die mich oft so in meinen Gedanken gefangen halten.