Münchner Kardinal Wetter hat dreifach Grund zum Feiern

 (DR)

Das Erzbistum München und Freising richtet am Sonntag Feierlichkeiten zu Ehren von Kardinal Friedrich Wetter aus. Auf dessen Wunsch hin werden der 90. Geburtstag, der 65. Jahrestag der Priesterweihe und die Bischofsweihe vor 50 Jahren gemeinsam begangen, wie das Erzbischöfliche Ordinariat am Montag mitteilte. An einen Gottesdienst im Liebfrauendom mit seinem Nachfolger Kardinal Reinhard Marx schließt sich ein Festakt in der Katholischen Akademie Bayern an.

Marx würdigte seinen Vorgänger mit den Worten: "Kardinal Wetter lebt seine Überzeugung vor, dass der Glaube nicht vordringlich aus Papieren, Konzepten oder Aktionen besteht, sondern dem persönlichen Zeugnis. Unermüdlich, auch in seinem Ruhestand, wirkt er daran mit, dass der christliche Glaube seine Strahlkraft entfalten kann." Bei den von ihm angestoßenen Veränderungen während seiner Zeit als Münchner Erzbischof habe Wetter einen "weiten Blickwinkel" eingenommen und den Dialog gepflegt. Dafür und für seine anhaltende Präsenz als Seelsorger im Erzbistum sei er ihm dankbar, so Marx.

Wetter, der aus Bad Bergzabern in der Pfalz stammt, wurde nach seinem Theologiestudium und der Priesterweihe in Rom 1965 habilitiert.

Danach lehrte er Fundamentaltheologie in Eichstätt und Dogmatik in Mainz. 1968 wurde er zum Bischof von Speyer ernannt. Von dort wechselte er 1982 als Nachfolger von Joseph Ratzinger an die Spitze des Erzbistums München und Freising, das er bis 2008 leitete. 1985 nahm ihn Papst Johannes Paul II. ins Kardinalskollegium auf. Von 1981 bis 2008 war er Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Wetters besonderer Einsatz galt der Erneuerung der Seelsorge, der Ökumene und einem nachhaltigen karitativen Engagement. Der Dom zu Freising wurde in seiner Amtszeit zur Konkathedrale erhoben und saniert.

(KNA/25.06.2018)