Münchner Kirchenzeitung beschenkt Papst em. Benedikt XVI.

Umfangreiche Glückwunschsammlung

Am 16. April wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. 89 Jahre alt. Anlass für die Münchner Kirchenzeitung, sich etwas besonders einfallen zu lassen. Von ihrer Geschenkidee und roten Schuhen erzählt Chefredakteurin Susanne Hornberger.

Archivbild: Trachten-Ständchen für Papst Benedikts 85. Geburtstag im Jahr 2012 / © Gregorio Borgia (dpa)
Archivbild: Trachten-Ständchen für Papst Benedikts 85. Geburtstag im Jahr 2012 / © Gregorio Borgia ( dpa )

domradio.de: Sie wollen dem emeritierten Papst Benedikt feierlich gratulieren. Was haben Sie vor?

Susanne Hornberger (Chefredakteurin der Münchner Kirchenzeitung): Papst em. Benedikt XVI. ist ja unser früherer Erzbischof im Erzbistum München und Freising gewesen. Wir haben uns gedacht, dass wir ihm eine kleine Freude machen und auch unseren Lesern die Möglichkeit geben, ihm persönlich zu gratulieren. Wir haben dazu auf Facebook und natürlich in unserer Zeitung aufgerufen, dem Papst Glück- und Segenswünsche zu schreiben. Das haben auch viele gemacht. Wir werden das in Form eines Zeitungsbuches mit vielen Bildern, die uns die Leserinnen und Leser geschickt haben, drucken. Das werden wir Papst Benedikt dann überreichen lassen.

domradio.de: Nun haben Sie sicher schon viel Post, Mails und Facebook-Posts bekommen. Was schreiben Ihre Leser und User denn so für Glückwünsche?

Hornberger: Da sind ganz rührende Dinge dabei. Ein ehemaliger Firmling des damaligen Kardinal Ratzinger wünscht Gottes Segen, Gesundheit und alles nur erdenklich Gute. Es sind auch etliche andere dabei, die ihn einmal erlebt haben. Eine Dame, die als Volunteer beim Weltjugendtag in Köln geholfen hat und ganz nah dran gewesen ist, schreibt ihre Glückwünsche und dass sie der Weltjugendtag sehr beeindruckt hat. Wieder eine andere, die jetzt noch 34 Jahre alt sein muss, schreibt bei Facebook, dass sie an dem Tag als Papst Benedikt gewählt wurde, also am 16. April 2005, ihren 24. Geburtstag gefeiert hat und sich unbedingt rote Schuhe kaufen musste - obwohl sie vorher noch nie solche Schuhe besessen hat und noch nie welche haben wollte. Das war ein offenbar verborgener Wunsch, rote Schuhe zu kaufen. Und am Abend wurde dann aus Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI. in roten Schuhen. Ich fand es ganz nett, wie sie das beschreibt.

Wir haben auch etliche dabei, die geschrieben haben, dass er fehlt. Ein andere schreibt, dass er sich wahnsinnig freut, dass er dank der Münchner Kirchenzeitung persönlich gratulieren kann. Er anderer möchte Benedikt gerne ein Ständchen singen - was natürlich in einer Zeitung schlecht möglich ist. Er ist aber auch sehr angetan, dass er überhaupt Glückwünsche schreiben kann. Viele fühlen sich tatsächlich mit Benedikt sehr verbunden. Einer verbindet dieses Gefühl mit der Situation, wenn er am Klavier sitzt und Mozart spielt. Wir wissen ja, dass Benedikt Mozart auch gerne mag. Andere schreiben, er ist und bleibt unser Papst. Schön, dass es ihn gibt. Er sei ein großartiges Geschenk unseres Herrgotts. Einer schreibt auch schön auf bayerisch. Das ist eine Seite: alles sehr emotional und persönlich.

Das andere ist, dass manche sich auch bei Benedikt für seine fundierten und aufbauenden Predigten sowohl im Münchener Dom als auch als Papst bedanken. Das gleiche gilt für seine Schriften, die sie sehr gerne gelesen haben und ihnen auch wertvolle Impulse gegeben haben. Da ist alles Mögliche dabei. Viele schicken auch persönliche Fotos von der Familie oder sich selbst oder ein Foto vom Freisinger Dom. Das sind lauter Dinge, die sie mit Benedikt verbinden. Das Schöne ist auch, dass wir weit über unsere Erzdiözese hinaus Zuschriften und Facebook-Posts bekommen haben. Da sind Meldungen aus Harare in Simbabwe, von den Philippinen, Niederbayern, aber auch aus Köln, Düsseldorf und Hamm dabei. Das finde ich sehr schön.

domradio.de: Da stellt sich dann die Frage, wie und wann Benedikt das Glückwunsch-Buch bekommen wird?

Hornberger: Wir machen das ganz unkompliziert. Ich werde nächste Woche seinem Bruder, dem Herrn Domkapellmeister Georg Ratzinger, in Regensburg das Buch überreichen. Da besuche ich ihn und der Domkapellmeister fliegt dann nach Rom, um am Geburtstag seines Bruders in Rom zu sein. Da wird die Übergabe dann stattfinden.

domradio.de: Was ist das für ein Gefühl für Sie, wenn er darin rumblättern und sich die Bilder anschauen wird?

Hornberger: Das ist ein sehr schönes Gefühl. Ich weiß auch, dass er unser prominentester Leser der Münchner Kirchenzeitung ist. Er hat sie abonniert und liest sie auch. Das weiß ich aus sehr guten Quellen. Für mich ist es natürlich auch schön, auf diese Art und Weise noch einmal mit Benedikt in Verbindung zu treten. Ich war ARD-Vatikan-Korrespondentin. Mein Herz schlägt immer noch für Rom und ich gebe zu, auch für Benedikt, den ich jahrelang begleiten durfte und auch immer wieder einmal persönlich treffen durfte. Insofern finde ich es sehr schön, dass man ihm eine Freude machen kann.

Das Interview führte Verena Tröster.


Quelle:
DR