"Münchner Monstranz" unterwegs nach Köln

Besonderes Symbol der Vorbereitung

Noch drei Wochen bis zum Eucharistischen Kongress. Bereits seit Monaten auf dem Weg nach Köln ist die „Münchner Monstranz“. EK-Mitorganisatorin Eva Maria Will im domradio.de-Interview über Geschichte und Bedeutung dieses besonderen Kunstwerks.

 (DR)

domradio.de: Was genau ist das für eine Monstranz, die zurzeit durch alle Bistümer zieht?

Will: Diese Monstranz wurde bereits 1960 geschaffen, damals für den Eucharistischen Weltkongress in München. Es ist eine sehr große Monstranz, über 80 cm hoch. Sie ist mit Halbedelsteinen in Strahlenform besetzt, und damit erinnert sie auch an frühchristliche Gemmenkreuze - und vor allen Dingen an deren Symbolik: Einerseits ist Jesus am Kreuz gestorben und hat sich für uns hingegeben. Zum anderen ist das Gemmenkreuz - und damit auch die Monstranz - ein Symbol dafür, dass Jesus Christus den Tod endgültig besiegt hat. Die dunkle, verhaltene Verhaltensstimmung des Karfreitags tritt zurück gegenüber der Freude über die Erlösung. Und dieses erlösende Tun Jesu Christi feiern wir ja in jeder Eucharistie, da wird die Erlösung zur Gegenwart - für die, die zusammenkommen, um Eucharistie zu feiern. Die Münchner Monstranz hat also  für unseren Kongress eine besondere Symbolik: Sie ist Symbol der Vorbereitung und der Sehnsucht nach Gemeinschaft, Kommunion und dem Mahl.

domradio.de: Jetzt ist die Monstranz durch Deutschland unterwegs - wie genau?

Will: Die Monstranz kommt immer zuerst in die Kathedrale, in die Hauptkirche eines jeden Bistums. Und dann gibt es eine gemeinschaftliche große Feier mit eucharistischer Anbetung.

domradio.de: Wo kann man die Monstranz sehen, wenn sie Köln erreicht hat?

Will: Man kann sie zu Fronleichnam am 30. Mai sehen. In Köln wird traditionell bei schönem Wetter die Festmesse auf dem Roncalliplatz gefeiert, anschließend zieht die Festgemeinde in großer Prozession durch die Kölner Innenstadt. Und in diesem Jahr tut sie das mit der Münchner Monstranz. Das ist dann auch der abschließende Höhepunkt ihrer Reise. Anschließend wird die Monstranz noch zu einigen Ordensgemeinschaften gebracht, aber während des Eucharistischen Kongresses wird sie keine herausgehobene Rolle mehr spielen. Aus den genannten Gründen, aber auch weil wir noch ein eigene Monstranz für den Kongress angefertigt haben. Wenn dann eucharistische Anbetung an zentralen Orten stattfindet, wird die Kölner Monstranz zum Einsatz kommen.

domradio.de: Aber noch nähert sich die Münchner Monstranz immer weiter Köln. In drei Wochen beginnt der Eucharistische Kongress. Wie erleben Sie als Organisator diese Zielgerade?

Will: Auf der einen Seite bereiten wir uns seit Monaten auf den Eucharistischen Kongress vor und denken, dass es langsam mal losgehen kann. Auf der anderen Seite wissen wir, dass wir noch jeden einzelnen Tag der Vorbereitung brauchen.

Das Gespräch führte Verena Tröster.