Unter dem Titel "Pas de Deux - Römisch-Germanisches Kolumba" sind noch bis zum 20. August 2018 hunderte Exponate von der Antike bis zur Gegenwart zu sehen. Zwei Jahre lang hätten sich je vier Kuratoren der beiden Museen "intensivst" gegenseitig die Sammlungen angeschaut und ihre „Lieblingssituationen» ermittelt, sagte Kolumba-Direktor Stefan Kraus zur Eröffnung. Davon zeuge die vielfältige Schau. Der "Pas de Deux", also der Paartanz als die höchste Form des Balletts, sei hier wörtlich zu verstehen, sagte Kraus, der das vor zehn Jahren (14. September 2007) eröffnete Kunstmuseum des Erzbistums Köln seit 2008 leitet.
Gesellschaftliche Identität erhalten
Es gehe in der Schau auch um Identität, unterstrich Kraus. Die Zeitachse Kölns reiche bis in die Römerzeit zurück, was auch die Archäologische Zone in der Innenstadt dokumentiere. Daran könne man die Kontinuität von Zivilisation, Kultur, Geschichte und Glauben besonders erfahren. Wie sehr solche archäologischen Stätten Identität schaffen, zeige sich daran, "wie in den letzten Jahren unter der zunehmenden Gewalt - welcher Motivation auch immer folgend - in dieser Welt gerade archäologische Stätten zerstört worden sind und kulturelles Erbe verloren geht", sagte Kraus. Die Täter spekulierten darauf, "dass dadurch Identität der jeweiligen Gesellschaft beschädigt wird". Das habe die acht Kuratoren zusätzlich motiviert.
Köln einzige deutsche Millionenstadt mit 2000-jähriger Geschichte
RGM-Direktor Marcus Trier, der zugleich Leiter des Fachamtes für archäologische Bodendenkmalpflege in Köln ist, hob die gute Zusammenarbeit der Häuser hervor. Vor über drei Jahren sei die Idee zu der gemeinsamen Ausstellung entstanden. Köln sei die einzige deutsche Millionenstadt mit einer 2.000-jährigen Geschichte. "Davon können Berlin, Hamburg oder München nur träumen." Doch sei die Stadt nicht in der Römerzeit stehengeblieben, sondern reich an Kunst aus dem Mittelalter bis in die Moderne, so der Museumsdirektor. "Köln hat die Taschen voll."