Museum präsentiert Streichholzmodell des Kölner Doms

Mit Liebe zum Detail

Ein fast 100 Jahre altes Streichholzmodell des Kölner Doms will das Stadtmuseum kommende Woche der Öffentlichkeit zeigen - die Zeichen der Zeit haben allerdings an der Miniatur-Kathedrale ihre Spuren hinterlassen.

Kölner Dom aus Streichhölzern / © streichholz-dom.de
Kölner Dom aus Streichhölzern / © streichholz-dom.de

Das im Dezember 2014 in einem Keller im österreichischen Sankt Pölten aufgetauchte Kunstwerk wurde inzwischen von Schädlingsbefall und Feuchtigkeit befreit, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Das nur zu 50 bis 60 Prozent vorhandene und noch restaurierungsbedürftige Modell hatte in den 1920er Jahren ein westfälischer Student aus rund zweieinhalb Millionen verleimten Streichhölzern hergestellt.

Zahlreiche Einzelteile noch erhalten

Viele Einzelteile wie beide Turmhelme, Strebwerk, Fassadenelemente, zahlreiche Türme und eine Kreuzblume sind erhalten, wie es hieß.

Versuchsweise habe ein Holzrestaurator Teile des Südportals gefestigt und in einen ausstellungsfähigen Zustand gebracht. Wissenschaftler, Restauratoren des Stadtmuseums und Experten der Dombauverwaltung gingen davon aus, dass sich das 2,7 Meter hohe und 3 Meter lange Modell künftig teilweise oder mit Ergänzungen ausstellen lasse. Die Fehlstellen könnten die Baugeschichte verdeutlichen.

Restaurierungsmöglichkeiten werden geprüft

Derzeit wird nach den Angaben geprüft, wie aufwändig die Restaurierung des Modells ist und welche Kosten dabei entstehen. Der damals arbeitslose Jugendliche Hans Swoboda (1909-2005) habe für die Bastelarbeit viereinhalb Jahre gebraucht. Mit dem Modell sei er auf Tour durch Deutschland und die USA gegangen, um sich sein Studium zu finanzieren. Wie und warum das Modell nach Österreich gelangte, sei unklar. Nach Abschluss der Tour habe Swoboda die Arbeit einer Person übergeben, die diese in Süddeutschland zeigen wollte.


Quelle:
KNA