Gregorianischer Choral wird heute noch im Gottesdienst und Konzert gesungen – doch die wenigsten Ausführenden sind Ordensleute oder führen ein strenges geistliches Leben wie die Sängerinnen und Sänger im Mittelalter. Wie kann man diesen Gesang heute dann angemessen wiedergeben? Woher weiß man die Tonhöhe? Wie schnell oder langsam wurden die einstimmigen Melodien gesungen?
Die genauen Anfänge des einstimmigen Gesangs sind immer noch Gegenstand von Forschungen, Rom hat im Frühmittelalter dabei eine wichtige Rolle gespielt, die Gesänge wurden vor allem In den Klöstern und Kathedralen gepflegt und weitergegeben. Mit den Neumen wurden die Melodien dann im Hochmittelalter schriftlich fixiert.
Im Interview spricht Dr. Stefan Klöckner, Professor für Gregorianik und Liturgik an der Folkwang Hochschule Essen, über heutige Interpretationen und die Frage, ob Frauen und Männer früher zusammen Choral gesungen haben.
Anlass des Gespräches ist das Konzert "Lost in spes" (Verloren in der Hoffnung), das am Mittwoch 21. September 20 Uhr, in der Klosterbasilika Knechtsteden im Rahmen des Festivals Alte Musik durchgeführt wird: Gregorianische Nacht. Mittelalterliche Musik aus Notre Dame in Paris mit Vox Werdensis, Ltg.: Stefan Klöckner
Weiteres Programm in Musica:
Musik zum Gedenktag Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 14. September:
Stabat mater-Vertonungen von G. P. da Palestrina und Gioachino Rossini