Der Streit um eine geschlechtergerechte Sprache geht mit der Entscheidung des Duden, maskuline Berufsbezeichnungen nur noch für Männer gelten zu lassen, in eine neue Runde. Befürworter wie Gegner solcher Eingriffe kämpfen mit harten Bandagen. Verwunderlich ist die aufgeheizte Atmosphäre nicht, denn zum einen ist das Thema der Gerechtigkeit unter den Geschlechtern hoch emotional, zum anderen ist die Sprache nicht irgendein Kulturbereich, sondern uns überaus nah: wir nehmen ihn in den Mund. Franziskus von Heereman, Professor für Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, nähert sich mit ethischen Überlegungen diesem heiß diskutierten Thema und wirbt dafür, einander die Freiheit zu lassen, so oder anders zu sprechen und wenigstens in dieser Frage ein Friedenspfeifchen zu rauchen.
Prof. Heereman hielt seinen Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "W/M/D – Geschlechter(un)gleichheit und Geschlechter(un)gerechtigkeit" der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar im April 2021.
Erstsendung: 20.06.2021