Großer Polizeieinsatz wegen eines mutmaßlich antisemitisch motivierten Vorfalls in München: Am Samstagabend bespuckten drei Syrer am Sankt-Jakobs-Platz im Bereich des Jüdischen Museums am Boden aufgestellte Bilder und Kerzen für Geiseln der Hamas und getötete israelische Soldaten, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die in Österreich wohnhaften Männer im Alter von 19, 20 und 21 Jahren hätten sich zudem verbal aggressiv geäußert. Als die Männer hätten weggehen wollen, hätten zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sie versucht festzuhalten. Der 19-Jährige habe dann einen der Sicherheitsleute getreten und ein Messer gezückt.
"Da der 19-Jährige selbiges trotz Aufforderung nicht ablegte, drohten die beiden Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes daraufhin den Gebrauch ihrer Schusswaffen an", hieß es weiter. Polizisten, die auf den Vorfall aufmerksam geworden seien, hätten sich ebenfalls zum Schießen bereitgemacht. "Der 19-Jährige ließ das Messer daraufhin fallen. Alle drei Tatverdächtigen konnten vorläufig festgenommen werden." Den Angaben zufolge wurde niemand körperlich verletzt.
Ermittlungen wegen diverser Vorwürfe
Es waren zahlreiche Polizeikräfte am Einsatzort, wie es weiter hieß. Gegen die drei Tatverdächtigen werde nun wegen Bedrohung, Körperverletzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt.
Das Jüdische Museum München steht am Sankt-Jakobs-Platz im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt unweit des berühmten Marienplatzes und des Viktualienmarktes. Am Sankt-Jakobs-Platz befindet sich ein ganzes architektonisches Ensemble mit Judentums-Bezug: Es umfasst das Jüdische Zentrum, bestehend aus der 2006 eingeweihten Hauptsynagoge, dem Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie dem 2007 eröffneten Jüdischen Museum, das von der Landeshauptstadt getragen wird.