Das berichtete das Nachrichtenportal "Irrawaddy". Zudem sprachen sich die Abgeordneten für ein Verbot von Polygamie und außerehelichen Beziehungen aus. Präsident Thein Sein muss die Neuerungen noch in Kraft setzen.
Religionsfreiheit kann weitgehend eingeschränkt werden
Eine Person, die eine andere Religion annehmen möchte, muss sich künftig von einer lokalen Behörde befragen lassen, die dem Wechsel zustimmen muss. Damit soll nach offiziellen Angaben festgestellt werden, ob der Übertritt freiwillig oder erzwungen ist. Menschenrechtler kritisieren, dass damit die lokalen Behörden weitgehend die Religionsfreiheit einschränken können.
Fünf Prozent Christen in Myanmar
Myanmar hat eine lange Geschichte religiöser Gewalt. Knapp 90 Prozent der Einwohner sind Buddhisten. Die religiösen Minderheiten, von denen etwa fünf Prozent Christen und vier Prozent Muslime sind, werden diskriminiert und verfolgt. Vor allem die muslimischen Rohingya werden brutal angegriffen und zur Flucht gezwungen oder getötet.
Wie die Gesetze über Religionsübertritte und Monogamie wurden zwei weitere Novellen von den buddhistischen Nationalisten ins Parlament eingebracht, die bereits in Kraft sind. Sie schränken interreligiöse Ehen ein und geben lokalen Behörden die Möglichkeit, eine Obergrenze der Geburtenrate festzulegen. Menschenrechtler befürchten, dass damit die Rechte von Frauen und Minderheiten eingeschränkt werden.
Heftige internationale Proteste gegen Gesetze
Alle vier Gesetze zu "Rasse und Religion" sind international heftig kritisiert worden. Die UN-Menschenrechtsgesandte Yanghee Lee betonte jüngst, die Reformen verstießen gegen internationale Normen. "Human Rights Watch" warnte, die Regelungen könnten die religiöse Gewalt weiter schüren.