Die Hilfsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat eine Petition zur Freilassung zweier in Myanmar inhaftierter Journalisten gestartet. Die Reporter der Nachrichtenagentur Reuters, Kyaw Sow Oo und Wa Lone, waren Anfang September zu Haftstrafen von jeweils sieben Jahren verurteilt worden, weil sie sich bei Recherchen über Militärverbrechen an Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya illegal geheime staatliche Dokumente beschafft haben sollen. "Wir fordern die Behörden auf, die beiden mutigen Reporter sofort und bedingungslos freizulassen", wurde ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Dienstag in einer Mitteilung zitiert. Er bezeichnete das Urteil als "Justiz-Farce" und "unerträglich".
Die Journalisten - beide selbst aus Myanmar – hatten vergangenes Jahr über die Tötung von zehn muslimischen Dorfbewohnern durch das Militär recherchiert. Dazu trafen sie sich im Dezember 2017 auch mit Polizisten, die ihnen bei dieser Gelegenheit Papiere in die Hand drückten. Unmittelbar danach wurden sie festgenommen. Beide geben an, in einen Hinterhalt gelockt worden zu sein.
In dem südostasiatischen Land regiert Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gemeinsam mit dem Militär. In der Online-Petition wird sie dazu aufgefordert, für die Pressefreiheit einzutreten und die Reporter sofort freizulassen. (dpa / 27.11.18)