Nach erneuter Gewalt fordert Kirche entschiedenes Vorgehen

Tote bei Anschlag auf philippinische Kathedrale

Mindestens sechs Tote und vier Verletzte hat am Dienstag eine Serie von Bombenanschlägen im Süden der Philippinen gefordert. Zwei Sprengsätze detonierten vor der Kathedrale von Isabela City, der Hauptstadt der Provinz Basilan.

 (DR)

Auch Regierungsgebäude und das Wohnhaus eines Richters wurden in Mitleidenschaft gezogen. Anschließend lieferten sich die unbekannten Täter laut Medienberichten ein Feuergefecht mit Sicherheitskräften, bevor sie auf Motorrädern entkommen konnten.

Der Bischof von Isabela, Martin Jumoad, forderte in einem Interview mit dem Sender Radio Veritas ein entschiedenes Vorgehen gegen die Attentäter. "Das Militär und die Polizei müssen die Rebellengruppen, die die Kathedrale in Isabela City angegriffen haben, neutralisieren", sagte der Bischof.

Muslime verantwortlich?
Die Behörden machen islamistische Gruppierungen für die Anschläge verantwortlich. Die mehrheitlich von Muslimen bewohnten Insel Basilan gehört zu großen Teilen zur "Autonomen Region Muslimisches Mindanao". Dort kämpfen Rebellen für eine weitgehende Unabhängigkeit von den Philippinen. Alleine im vergangenen Jahr wurden in der Region mindestens vier Bombenschläge auf Kirchen verübt. Seit 1986 sind 16 Geistliche und 9 Ordensfrauen entführt worden. Fünf Priester wurden von ihren Entführern umgebracht.

Richter Leo Principe, dessen Haus Ziel eines der Bombenanschläge von Isabela war, hatte 2007 die Verhaftung von 130 Mitgliedern der Rebellenorganisationen "Moro Islamic Liberation Front" sowie "Abu Sajaf" angeordnet. Sie wurden beschuldigt, philippinische Armeeangehörige ermordet zu haben, die auf der Suche nach einem entführten italienischen Missionar waren. Dieser war nach 39-tägiger Geiselhaft wieder freigelassen worden.