Nach "Reichsbürger"-Schüssen: Trauerfeier in Nürnberger Lorenzkirche

"Angriff auf unsere Werte"

Mit einem Trauergottesdienst in Nürnberg haben Angehörige und Kollegen von dem 32-jährigen Polizisten Abschied genommen, der vor eineinhalb Wochen von einem "Reichsbürger" getötet wurde.

Trauergottesdienst für getöteten Polizisten  / © Nicolas Armer (dpa)
Trauergottesdienst für getöteten Polizisten / © Nicolas Armer ( dpa )

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach am Samstag in der Lorenzkirche von einem "Angriff auf unsere Werte und unseren Rechtsstaat". Die grausame Tat sei nur schwer zu begreifen. Er würdigt den Verstorbenen als einen Polizisten aus Leib und Seele, der aufgrund seiner "hohen menschlichen Fähigkeiten und seiner großen fachliche Kompetenz" bei allen sehr beliebt gewesen sei.

Zu der Trauerfeier waren mehr als 1.000 Polizisten aus ganz Deutschland gekommen. Schock, Starre, Verunsicherung und Zorn - so fühlten viele Menschen seit den Ereignissen von Georgensgmünd, sagte die Nürnberger evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann in dem ökumenischen Gottesdienst. "Sie tun einen Dienst für uns alle. Ihr Beruf dient dem Frieden in der Gesellschaft", würdigte Hann von Weyhern den Einsatz von Polizisten. "Und so ein Dienst bedeutet, dass man nicht nach Hause geht, wenn es eng wird." Es sei ein gefährlicher Dienst. "Ich möchte Ihnen dafür Dank und Respekt aussprechen", betonte die evangelische Theologin.

Feuer auf Polizisten

Am 19. Oktober hatte ein sogenannter Reichsbürger wegen einer drohenden Razzia in seinem Haus das Feuer auf Polizisten eröffnet. Vier Beamte wurden getroffen, darunter der 32-Jährige, der wenige Stunden später seinen Schussverletzungen erlag. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft.


Quelle:
epd