Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Soziale Gerechtigkeit und Zivilgesellschaft

 (DR)

Die Idee der Zivilgesellschaft ist zum Leitbild einer notwendigen Umgestaltung der Gesellschaft geworden. Diese Arbeit entwickelt im philosophischen und sozialethisch-theologischen Diskurs eine normative Theorie von Zivilgesellschaft, deren Ziel und Inhalt ein von weitverbreiteten Engführungen befreiter Begriff sozialer Gerechtigkeit ist. Die Tragfähigkeit dieses sozialethisch innovativen Ansatzes erweist sich in der Konfrontation mit aktuellen Fragen: Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit liberaler Gesellschaften? Bedarf es nicht doch einer Selbstbindung freiheitlicher Gesellschaften an ein bestimmtes Menschenbild und damit zusammenhängende Werte? Welche Konsequenzen zeitigt die Einsicht, daß die bisherige Konzeption des Sozialstaats nicht nur aus ökonomischen Gründen in eine Krise geraten ist? Was bedeutet das Bemühen um Realisierung (größerer) sozialer Gerechtigkeit? Dieser Ansatz schlägt eine erkenntnistheoretisch und praxeologisch gleichermaßen zukunftsweisende Brücke zwischen der aktuellen politologischen und sozialphilosophischen Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der "westlichen" liberalen und zugleich sozialstaatlichen Gesellschaften und dem klassischen Anliegen der Katholischen Soziallehre, der "sozialen Gerechtigkeit", wie sie - vor allem auch in der bleibenden Spannung zur Freiheit - heute zu verstehen ist.