Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Nu Company – Thy Kingdom come

 (DR)

Irgendwann war er mal das Frischeste, was Kirchenmusik überhaupt zu bieten hat: Der Gospel. Wir erinnern uns an den Film „Sister Act" oder auch an die ständig tourenden Harlem Gospel Singers. Da ist echt Soul drin: Tolle Stimmen und begeisterte Sänger, die sich wirklich die Seele aus dem Leib zu singen scheinen. Aber natürlich ist das schon lange kein rein amerikanischer Stil mehr. In vielen deutschen Kirchengemeinden gibt es ebenfalls Gospel-Chöre. Aber wenn die dann zum Beispiel bei Katholikentagen auftreten, hat man oft den Eindruck, dass der Funke irgendwie nicht überspringt. Deutsche scheinen den Gospel nicht so im Blut zu haben und wirken oft ein bisschen verkrampft und angespannt, wenn sie singen. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen: Die Gruppe „Nu Company" zum Beispiel. Das sind 24 Sänger aus Süddeutschland und der Schweiz, begleitet von einer 5-köpfigen Band und vor allem von synthetischen Sounds und Beats. Deshalb haben „Nu Company" ihren Stil auch „R'n'G" getauft, also „Rhythm'n'Gospel". Das klingt alles ein bisschen moderner und ausgefeilter, und sie schreiben ihre Songs vor allem selbst. Statt „Oh happy day" heißt ihr neues, zweites Album „Thy kingdom come". Klar, die Zeile stammt aus dem „Vater unser", wird aber in dem Song noch durch eigene Aussagen ausgeschmückt wie: „Wir bemühen uns bemühen so zu leben, wie du es wolltest" oder „  Lehre uns zu sehen, wie unsere Leben sein könnten - durch Deine Gegenwart". In ihrem eigenen Glauben fühlen sich die Sänger von „Nu Comany" wahnsinnig bestärkt, seit dem sie sich in der Band engagieren, aber natürlich wünschen sie sich das in erster Linie auch für die Leute, die ihre Musik hören. Das sind ja gerade wir, also hören wir den Titelsong vom neuen „Nu Company"-Album: Hier ist „Thy Kingdom come".

Daniel Hauser