Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Danny Fresh – Rockstar

 (DR)

„Bist Du am Leben interessiert“ hieß es vor gut einem Jahr in der Kölnarena. Damals waren wir mit der Sternzeit live dabei, als Xavier Naidoo sein Weltmeisterschaftsalbum präsentiert hat. Aber in erster Linie hatten wir dabei einen Mann im Hintergrund im Visier: Danny Fresh. Er und Xavier haben sich beim Studium an der Mannheimer Popakademie kennengelernt, Danny als Student und Xavier als Dozent. Und während sie also im Unterricht darüber sprachen, wir man gute Songtexte schreibt, da überkam es Danny Fresh, und er machte das Angebot, auf dem kommenden Naidoo-Album auch mal etwas zu rappen. So kam es dann auch: „Zeilen aus Gold“ war sein Song, wo er dann bei der kompletten Tour für eine halbe Minute auf die Bühne kommen durfte, um zu freestylen. Außerdem wurde Danny Fresh zu einer Art Rahmenprogramm. Er spielte mit seinen eigenen Songs den Anheizer für Xavier, und nach dem offiziellen Konzert ging es dann oftmals noch in kleinere Clubs der jeweiligen Stadt, wo Danny dann sein komplettes Solo-Programm abzog. Ganz nach dem berühmten Ausspruch Caesers hat Danny Fresh seine Karriere angelegt: Sein erstes Album hieß „Veni“, seit dieser Woche gibt es den Nachfolger „Vidi“, und irgendwann, klar, kommt dann eben auch „Vici“. Bei Danny geht es um Hip Hop, und Ihr könnt Euch ja selbst mal fragen, welche Assoziationen Ihr bei diesem Genre-Begriff bekommt. In der letzten Zeit fallen einem da eigentlich nur noch amerikanische Videoclips mit großbusigen Frauen ein, und wenn man nach Deutschland guckt, sind es vor allem Sido und Bushido, die die Szene aufreiben, aber das doch mit sehr fraglichen Inhalten zwischen Gewaltverherrlichung und rechtem Gedankengut. Danny Fresh hat da eine ganz andere Baustelle, regt sich in seinen Texten aber natürlich auf, dass seine Kollegen den Begriff „Hip Hop“ so in Verruf bringen. Deshalb nennt er sich selbst jetzt eben nicht mehr „Hip Hop-Star“, sondern „Rockstar“. So heißt die erste Single aus dem Album „Vidi“. Was Danny zum Thema „Glauben“ zu sagen hat, hören wir in der zweiten Stunde.

Daniel Hauser