Ausbildung zum C-Kirchenmusiker im Erzbistum Köln

Nachwuchsorganisten gesucht

Sogar "Dirty Harry" Harald Schmidt hat sie – eine Ausbildung zum Kirchenmusiker im Nebenberuf. Wer also auf diese Weise in seine Fußstapfen treten möchte, für den bietet das Erzbistum Köln eine besondere Ausbildung an. 

 (DR)

DOMRADIO.DE: Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, wenn man diese Ausbildung gerne mitmachen möchte?

Michael Koll (Referent für Kirchenmusik im Erzbistum Köln): Wir machen einen Eignungstest, dabei ist die wichtigste Voraussetzung ein solides Klavierspiel und der Anspruch, dass jemand im Laufe der zwei Jahre auch Orgel spielen lernen möchte. Am Ende sollte das Ziel sein, tatsächlich einen ganzen Gottesdienst spielen zu können. Man sollte natürlich eine Affinität zur Kirche mitbringen und auch zur Liturgie. Das versteht sich von selber. Singen sollte man auf jeden Fall auch können.

DOMRADIO.DE: Die C-Ausbildung dauert zwei Jahre. Was erwartet die Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit?

Koll: Die Schülerinnen und Schüler haben vor Ort, aber zur Wohnortnähe einen Regelunterricht. Dazu besuchen sie ein Chorpraktikum. Bei der C-Ausbildung steht am Ende die Orgelprüfung und eine Chorleitungsprüfung. An ungefähr 30 Samstagen im Jahr findet Unterricht an der Hochschule für Musik und Tanz statt, und zwar in den Fächern Liturgue, Chorleitung, Tonsatzgehörbildung, Stimmbildung, Kinder- und Jugendchorleitung, Gregorianik, Liturgie und Gesang. Also der klassische Fächerkanon der katholischen Kirchenmusik.

DOMRADIO.DE: Wie ist das nach Ihrer Erfahrung, gibt es ein Interesse der jüngeren Generation?

Koll: Wir haben eine gute Mischung. Das Interesse der jüngeren Generation ist auf jeden Fall vorhanden. Viele nutzen es auch als Propädeutikum für ein Musikstudium oder auch für ein Kirchenmusikstudium. Die Altersspanne liegt zwischen 15 Jahren und 75 Jahren, die bis jetzt solch eine Ausbildung absolviert haben.

DOMRADIO.DE: Die Ausbildung kostet nicht viel, das ist fast ein symbolischer Beitrag von 65 Euro für die zwei Jahre. Wenn dann die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung bestanden haben, arbeiten sie dann in Zukunft ehrenamtlich und spielen kostenlos in den Gottesdiensten oder verdienen sie auch ein bisschen was?

Koll: Im Allgemeinen gibt es eine Aufwandsentschädigung von 22 Euro, deswegen würde ich das jetzt nicht als Honorar bezeichnen, sondern wirklich als eine Aufwandsentschädigung. Ja, sie bezahlen "nur" einen Beitrag von 65 Euro, aber was man beachten sollte, ist, dass sie vor allen Dingen mit Zeit bezahlen. Ich kann wirklich sagen, dass wir einen super qualifizierten Unterricht bieten, sowohl durch die Lehrer, als auch in der Gruppe. Aber man muss eben Zeit investieren.

Das Interview führte Tobias Fricke.


Johanna Thiele spielt Orgel vor dem Dom / © Lea Brüggemann (DR)
Johanna Thiele spielt Orgel vor dem Dom / © Lea Brüggemann ( DR )

Orgel am Dom (DR)
Orgel am Dom / ( DR )
Quelle:
DR