Der Nationale Gebetstag wird jedes Jahr am ersten Donnerstag im Mai begangen. Er wurde 1988 vom US-Kongress als Gesetz verabschiedet. Nach Angaben des Washingtoner Pew Research Center beten 55 Prozent der US-Einwohner täglich, so viele wie in keinem anderen Land mit höherem Wohlstand. Damit stellten die USA eine Besonderheit dar, da häufig mit steigendem Bruttoinlandsprodukt die Gebetshäufigkeit in den betreffenden Ländern sinke.
Als möglichen Grund für die vergleichsweise hohe tägliche Gebetsrate der USA innerhalb der reicheren Länder sehen die Wissenschaftler die mangelnde staatliche Einmischung in die Religion. Dadurch sei in den USA ein offener religiöser "Markt" entstanden, auf dem verschiedene Glaubensrichtungen um neue Mitglieder kämpften. Das hohe Gebetsniveau könnte auch auf die relativ großen Einkommensunterschiede in den Vereinigten Staaten zurückzuführen sein, hieß es weiter. Nicht nur ärmere Länder, sondern auch Gesellschaften mit ungleichem Einkommensniveau tendieren demnach dazu, religiöser zu sein. (KNA)