Neu-Kardinal prangert Kindesentführungen in Paraguay an

"Behörden häufig gleichgültig"

Der kürzlich zum Kardinal ernannte Erzbischof von Asuncion, Adalberto Martinez Flores, hat die hohe Zahl von Kindesentführungen in Paraguay angeprangert. Viel spreche dafür, dass es dabei um Menschenhandel gehe.

Symbolbild Entführung / © Nutlegal Photographer (shutterstock)
Symbolbild Entführung / © Nutlegal Photographer ( shutterstock )

Kardinal Adalberto Martinez Flores kritisierte laut örtlichen Medienberichten in der letzten Sonntagspredigt besonders die Gleichgültigkeit der Behörden gegenüber dem Schicksal der betroffenen Familien.

Staatsanwaltschaft und Polizei stünden bei Vermisstenmeldungen in der Pflicht zur Aufklärung, was jedoch in vielen Fällen versäumt werde.

Ermahnung der Politik

Mahnende Worte richtete der Neu-Kardinal auch an die Politik, die sich mit mehr Entschlossenheit "für die Gesellschaft, für die Menschen, für das Leben der Armen und für eine ganzheitliche Förderung aller Bewohner unseres Landes" einsetzen müsse.

Es gelte, strukturelle Ursachen der Armut zu beseitigen und Sozialpläne nur als "vorübergehende und notwendige, aber zeitlich begrenzte Antworten" zu sehen.

Kardinal

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort "Kardinal" leitet sich vom lateinischen Wort "cardo" (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei. 

Der rote Pileolus ist das Erkennungszeichen eines Kardinals / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Der rote Pileolus ist das Erkennungszeichen eines Kardinals / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA