Die Bauarbeiten an dem Viadukt gingen trotz Corona-Krise weiter. Italien ist besonders hart von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen. Seit Anfang März gelten strikte Ausgangssperren für 60 Millionen Menschen in dem Land. Nach dem Einsatz des letzten Deck-Teils an der Brücke müssen unter anderem noch die Fahrbahnen asphaltiert und Beleuchtung und Verkehrsleitsysteme angebracht werden. Ende Juni, Anfang Juli soll die Brücke wieder für den Verkehr öffnen. Stararchitekt Renzo Piano hat sie entworfen.
Die Morandi-Autobahnbrücke war am 14. August 2018 eingestürzt, 43 Menschen starben. Der Einsturz hatte das ganze Land geschockt und ein nationales Trauma ausgelöst. Denn Genua steht auch für die marode Infrastruktur in ganz Italien. Dem Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia soll schon lange vor dem Einsturz bekannt gewesen sein, dass es Schäden an der Brücke gab. Bei der Staatsanwaltschaft läuft ein Mammutverfahren gegen mehr als 70 Verdächtige. Zu den Beschuldigten gehört auch das Unternehmen selbst - und zu den Vorwürfen gehört unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung. Doch bis ein erstes Urteil gesprochen werde, könnte es bis 2022 dauern, hatte der leitende Staatsanwalt Francesco Cozzi angekündigt.
(Quelle: dpa, 28.04.2020)