Wie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag mitteilte, startet das entsprechende Programm einen Monat früher als geplant. Der Bund will neben den bestehenden 35.000 Stellen 10.000 zusätzliche Plätze schaffen, um die Flüchtlingsarbeit zu unterstützen. Das Zusatzprogramm im Bundesfreiwilligendienst ist zunächst bis Ende 2018 befristet. Der Bund stellt für die zusätzlichen Plätze ab 2016 zunächst befristet bis Ende 2018 pro Jahr 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Sonderprogramm bis 2018
"Im Hinblick auf den Zuzug der vielen, von Krieg und Terror bedrohten Flüchtlinge in unserem Land ist es wichtig, dass wir Flüchtlinge bei der Integration in unsere Gesellschaft tatkräftig unterstützen", sagte Schwesig.
Die Stellen werden je zur Hälfte vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sowie den verbandlichen Zentralstellen vergeben. Die 5.000 Stellen des Bundesamts werden nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel proportional auf die Bundesländer verteilt.
Der Einsatz erfolge in Bereichen der Flüchtlingsbetreuung, etwa beim Sport in den Unterkünften, bei der Begleitung von Behördengängen, bei Dolmetscher- oder Fahrdiensten. Auch bei der Sortierung von Sachspenden oder bei der Lebensmittelverteilung könnten Flüchtlinge als Bufdis eingesetzt werden, erklärte Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln.
"Alle Freiwilligen, die ihren Dienst im Sonderprogramm leisten, werden pädagogisch besonders begleitet", kündigte das Bundesamt an.
Für Flüchtlinge könne bei Bedarf ein bis zu vierwöchiger Sprachkurs angeboten werden.
Amt distanziert sich von kostenpflichtiger Bufdi-Börse
Der Bundesfreiwilligendienst hatte zum 1. Juli 2011 den Zivildienst abgelöst. Freiwillige, die sich für soziale oder kulturelle Projekte engagieren, erhalten im Bundesfreiwilligendienst ein Taschengeld von rund 350 Euro und zum Teil kostenlose Verpflegung und Unterbringung. Im Unterschied zum Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr (FSJ und FÖJ) können sich Frauen und Männer jeden Alters um Plätze bewerben.
Interessenten könnten sich unter www.bundesfreiwilligendienst.de melden. Das Bundesamt für Familie weist darauf hin, dass es sich dagegen bei der Stellenbörse www.bufdi.eu um ein privates Angebot eines Dritten handelt, der für Einsatzstellen eine kostenpflichtige Dienstleistung erbringt. Mit der kostenpflichtigen Registrierung auf www.bufdi.eu kommt automatisch ein zweijähriger Nutzungsvertrag mit dem Anbieter zustande und der Einsatzstelle entstehen Kosten von knapp 800 Euro.